Der HDTV Bildeinstellungs-Thread (inkl. Tutorial)

Spielt gerade: Okami HD, Wolfenstein 2
#1
Hallo zusammen!

Viele besitzen bereits einen Flachmann und geben sich mit dem "Out of the Box" Bildeinstellungen zufrieden. Ich behaupte, dass es noch viel besser geht! Wer seinen Fernseher mit den oftmals schlechten Werkseinstellungen betreibt, verschenkt Bildqualität. Ein HDTV will auf eure persönlichen Sehgewohnheiten, Räumlichkeiten und allgemeine Bildstandards zugeschnitten werden, erst dann zeigt sich sein ganzes Potential. Dafür bedarf es natürlich etwas Fachkenntnis, andernfalls kommt man nicht weit. Sowohl der Fernseher als eure PlayStation bieten eine Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten, die leider nicht erläutert werden und noch dazu kryptische Namen tragen. Da sind Fehler vorprogrammiert. Und genau aus diesem Grund lassen viele PS3ler lieber die Finger davon.

Um euch die Unsicherheit bei diesem Thema zu nehmen, habe ich mich dazu entschlossen, mein Tutorial aus dem "NTVO-Thread" einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Dabei spielt die Technologie keine Rolle, egal ob Plasma, LCD oder Beamer, hier werden User aller Konfessionen angesprochen :p
Natürlich sollen eure Bildeinstellungen kein Geheimnis bleiben. Postet sie, vergleicht, probiert aus und fachsimpelt fleißig. So sollte jeder zum passenden Bild kommen.

Genug der einleitenden Worte, legen wir los:




Know How: Die optimalen Bildeinstellungen für jeden HDTV

Wie versprochen gibt’s heute einen kleinen Exkurs in die Tiefen der Bildkalibrierung. Keine Angst, ich werde mich mit Fachchinesisch zurückhalten und alles so einsteigerfreundlich wie möglich fassen. Dieser Beitrag richtet sich also insbesondere an User, die sich mit diesem Thema bisher nicht wirklich beschäftigt haben und einen kleinen Schubs in die richtige Richtung brauchen. Denn so viel sei vorab gesagt: Ohne eine korrekte Bildeinstellung wirkt kein Spiel und keine Blu-Ray so beeindruckend, wie sie könnten.
Technisch gesehen gibt es für jeden HDTV die jeweils optimalen Bildeinstellungen. Manchmal liegen aber Messwerte und subjektiver Bildeindruck sehr weit auseinander - und was nützt ein perfekt kalibrierter HDTV, wenn das Bild dem Nutzer trotzdem nicht gefällt? Genau, gar nichts. Die optimalen Bildeinstellungen sind nicht nur vom Fernseher abhängig, sondern eben auch vom Nutzer. Trotzdem gibt es ein paar Grundregeln, an die sich jeder halten sollte. Wie so oft, will also ein goldener Mittelweg gefunden werden.

Bevor es ans Eingemachte geht, will ich euch aber erst einige technische Grundlagen erläutern. Ich weiß, das ist nicht zwangsläufig spannend, aber zum Verständnis dieser Thematik unerlässlich:


Farbraum, Farbmodell und die richtigen Einstellungen für die PS3

Dem einen oder anderen wird es beim Schmökern im PS3-Menü sicher schon aufgefallen sein, dass Sonys Konsole eine Vielzahl von Bildeinstellungen bietet. Besonders auffällig sind dabei zwei Punkte: „RGB-Bereich voll/ begrenzt“ und „Super-White“.
Die Namen klingen sehr verheißungsvoll, doch hier ist Vorsicht geboten! Entgegen der dem Bauchgefühl muss der RGB-Bereich begrenzt werden. Warum? Dazu muss ich etwas weiter ausholen:
Der RGB-Bereich bezeichnet einen Farbraum, der sich auf das RGB-Farbmodell bezieht. Ein Farbmodell beschreibt einfach ausgedrückt die Art und Weise, mit der Farben erzeugt werden. All diese Farben werden dann in einem für das Farbmodell spezifischen Farbraum dargestellt. Der Farbraum repräsentiert quasi die Leistungsfähigkeit eines Farbmodells. Beim RGB-Modell werden alle Farben aus drei Grundfarben (Rot, Grün und Blau) gemischt, es handelt sich um ein sogenanntes „additives Farbmodell“. Um eine Farbe zu mischen, wird dem Rot-, Grün- und Blauanteil jeweils ein Nummer zugeordnet, die sich im vollen RGB-Farbraum von 0 - 255 erstrecken kann. Schwarz hat den Wert 0 (würde also mit 0, 0, 0 gemischt werden) und Weiß den Wert 255 (255, 255, 255). Im begrenzten RGB-Bereich ist der Zahlenbereich eingeschränkter oder eben „begrenzter“, er erstreckt sich von 16 - 235. Schwarz wird also mit 16, 16, 16 und Weiß mit 235, 235, 235 dargestellt.
In diesem Unterschied liegt das Problem. Im PC Sektor wird mit dem vollen RGB-Bereich gearbeitet, bei TVs mit der begrenzten Variante. HDTVs, die den vollen RGB-Bereich darstellen können, sind in der Minderheit. Wird nun selbiger an der PS3 eingestellt, obwohl der Fernseher diesen nicht unterstützt, kommt es zu einer falschen Farbdarstellung. Wie das? Euer Fernseher erwartet für die Darstellungen von Schwarz den Code 16, 16, 16 und für Grau z.B. 32, 32, 32. Eure auf RGB-voll eingestellte PS3 sendet dem Fernseher nun aber für Schwarz 0, 0, 0 und Grau 16, 16, 16. Schwarz bleibt zwar schwarz (alles unter 16 wird schlicht schwarz dargestellt), aus Grau wird so aber auch Schwarz. Dunkle Bildinhalte saufen ab, Details gehen verloren. Gleiches gilt natürlich auch für das obere Ende des Farbbereichs: Euer Fernseher erwartet für Weiß den Code 235, 235, 235 und für eine helle Mauer etwa 215, 215, 215. Die PS3 sendet für Weiß aber 255, 255, 255 und die helle Mauer 235, 235, 235. Das Bild überstrahlt, auf der Mauer sind keine Details mehr zu erkennen.
Natürlich sind nicht nur Anfang und Ende des Zahlenbereichs betroffen, sondern auch alles dazwischen verschiebt sich. Das äußert sich in subjektiv kräftigeren Farben, was auch der Grund ist, warum viele den vollen Bereich wählen. Er sieht auf den ersten Blick eben „voller“ aus. Lasst euch aber nicht täuschen, denn er ist was Details in dunklen und hellen Bildbereichen angeht tatsächlich „ärmer“. Der RGB-Bereich sollte also auf begrenzt gestellt werden, es sei denn, ihr seid im Besitz eines der wenigen Geräte, die den vollen Bereich korrekt darstellen können.

Mit „Super-White“ verhält es sich etwas anders, diese Einstellung ist an das YCbCr-Farbmodell gebunden. Die Herangehensweise zur Bilderzeugung ist beim YCbCr-Farbmodell eine komplett andere als bei RGB. Hier werden keine Farben gemischt, sondern sondern Bilder in die Grundhelligkeit und zwei Farbkomponenten gegliedert. DVDs und Blu-Rays nutzen ausschließlich dieses Farbmodell, Videospiele dagegen das RGB-Gegenstück. Euer HDTV rechnet intern YCbCr in RGB um und hält sich dabei strikt an den Zahlenbereich von 16 - 235. Es liegt also wieder der begrenzte RGB-Farbbereich vor, dementsprechend muss die PS3 auch für Blu-Rays auf „begrenzt“ gestellt werden.
„Super-White“ erweitert nun das YCbCr-Farbmodell nach oben und unten, es kann dadurch ein größeres Farbspektrum dargestellt werden. Allerdings nur, wenn ein entsprechendes Signal anliegt und der Fernseher diese Funktion unterstützt. Sony und Panasonic nennen dieses Feature auch „x.v.Colour“. Für Blu-Rays, DVDs und Spiele bringt diese Funktion rein gar nichts, da sie den erweiterten Farbraum nicht unterstützen. AVCHD-Aufnahmen, z.B. von Camcordern, profitieren allerdings von x.v.Colour und können dementsprechend auch mit der PS3 genutzt werden.


Was heißt das nun für eure PS3 Einstellungen?

Der RGB-Bereich sollte auf „begrenzt“ gestellt werden. „Super-White“ kann eigeschaltet werden, da es keinen Schaden anrichtet, auch wenn es vom Fernseher nicht unterstützt wird. Die Film- und Spielwiedergabe profitiert davon in jedem Fall nicht. Bei den Filmeinstellungen findet ihr einen Menü-Punkt zur Wahl des Videoausgangsformates für DVDs und Blu-Rays. Ihr könnt entscheiden, ob die PS3 das Bild fertig umgewandelt als RGB-Signal an den HDTV weitergibt oder unangetastet als YCbCr-Signal. Wählt hier „YCbCr“ , damit seid ihr auf der sicheren Seite.




Bildoptimierung mit Hilfe von Testbildern

Nach diesem theoretischen Exkurs können wir endlich zur Tat schreiten und uns mit dem TV Bild an sich beschäftigen. Zur Bildeinstellung empfehle ich die kostenlosen FullHD Burosch-Testbilder, den Link dazu gibt es weiter unten. Diese reichen fürs ambitionierte Heimkino mehr als aus und eignen sich perfekt für den Einsteiger. Packt sie einfach auf einen Fat32 formatierten USB-Stick und kopiert die Bilder auf eure PS3, dann habt ihr sie immer griffig. Alternativ könnt ihr sie auch via USB direkt vom HDTV anzeigen lassen, sollte dieser über einen Medienplayer verfügen. Nachfolgend werde ich euch jedes Bild erklären und eine Anleitung geben, wie es zu benutzen ist.


1. Grey Values



Mit dem sogenannten "Grautreppenbild" solltet ihr beginnen. Hier geht es darum, den optimalen Kompromiss zwischen Helligkeit (wie schwarz ist Schwarz) und Kontrast (wie weiß ist Weiß) zu finden. Regelt die Helligkeit eures Displays so weit nach oben, bis alle Graustufen sowie die darin befindlichen Quadrate einwandfrei zu erkennen sind und die letzte Stufe möglichst schwarz erscheint. Die hinteren Graustufen dürfen allerdings nicht im Schwarz absaufen! Nun muss der Kontrast so eingestellt werden, dass die erste Stufe weiß erscheint. Auch hier dürfen die vorderen Reihen nicht im überstrahlenden Weiß untergehen und alle Quadrate sollten sichtbar bleiben.
Es gilt den richtigen Mittelweg aus Helligkeit und Kontrast zu finden, damit möglichst kein Detail untergeht. Schwarz muss tief bleiben, Weiß strahlen - aber ohne, dass darunter die Bilddifferenzierung leidet. Kaum ein HDTV schafft das perfekt. Versucht einfach, dem Ideal so nahe wie möglich zu kommen.


2. Faces



Dieses Testbild eignet sich hervorragend zur Farbeinstellung. Konzentriert euch zunächst auf die drei Farbreihen unten im Bild. Rot, Grün und Blau werden Schrittweise immer kräftiger, der Verlauf darf allerdings nicht fließend sein. Vielmehr muss jede einzelne Farbabstufung sichtbar werden und sich klar abgrenzen. Überstrahlen in angrenzende Stufen ist unerwünscht. Im Idealfall seht ihr drei Farbtreppen, deren Abstufungen jeweils klar zu unterscheiden sind. Hier muss also am Farbregler eures Fernsehers geschraubt werden. Die beiden Damen in der Bildmitte helfen euch dabei, eine natürliche Farbgebung zu finden. Ebenso könnt ihr anhand der beiden Balken an den Bildseiten kontrollieren, ob Weiß oder Grau einen Farbstich haben und wie gut die Stufen differenziert werden - sprich: ob ihr beim vorherigen Testbild gute Arbeit geleistet habt. Im Gegensatz zu den anderen Farb- bzw. Graustufen in diesem Testbild muss die Graustufe oben im Bild fließend und ohne sichtbare Abstufungen verlaufen.


3. Stars



Hier steht die Schärferegulierung im Vordergrund. Zeigen die schwarzen Linien weiße Doppelkonturen auf, ist der Schärfe eures HDTV zu hoch gewählt. Auch sollten die roten, grünen und blauen Kreuze möglichst mit der gleichen Intensität dargestellt werden. Keine Sorge, letzteres schafft kaum ein Fernseher!


4. Zone



Auch mit diesem hypnotischen Testbild könnt ihr die korrekte Schärfedarstellung überprüfen. Ziel des Testbildes ist es, mit konzentrischen Kreisen einen Moiré-Effekte zu provozieren. Ist die Schärfe (Kontrast und Bildhelligkeit spielen auch eine Rolle) zu hoch eingestellt, zeigen sich sehr deutlich kleinere Abbilder der mittleren Kreise an den Bildrändern und -ecken. Sie wabern regelrecht. Bei korrekter Einstellung sollte der Moiré-Effekt nur noch minimal und unregelmäßig sichtbar sein.


5. Colour Dynamic Sweep



Hiermit wird die Güte eurer Bildübertragung von der PS3 zum Fernseher verdeutlicht. Je besser ihr die Linien über den gesamten Bildverlauf klar voneinander unterscheiden könnt, desto besser ist die Signalübertragung. Zeigen sich hier Schwächen, solltet ihr euch nach einem neuen HDMI bzw. Komponentenkabel umsehen.


6. AVEC



Zu guter Letzt ein das berühmte AVEC-Testbild zur Kontrolle eurer Einstellungen. Hier werden eurem Display alle kritischen Bildinhalte auf einmal vorgesetzt und jede Schwäche offen gelegt. Die Pfeile an den Bildrändern zeigen darüber hinaus, ob euer Fernseher das Bild beschneidet (Overscan) oder pixelgenau darstellt. Die Linienmuster in der Bildmitte dienen erneut der Schärfekontrolle, jede Linie muss klar und perfekt durchgezeichnet erscheinen.


Damit sind die Bildeinstellungen beendet. Macht nun den Praxistest und probiert euren „neuen“ HDTV aus. Spiele, Blu-Rays, Fernsehen - das Bild muss rundum überzeugen. Tut es das nicht, passt das Bild eurem Geschmack und Bedürfnissen entsprechend an. Euch muss es gefallen, Norm hin oder her. Manchmal bietet es sich auch an, für das jeweilige Einsatzgebiet andere Bildeinstellungen zu verwenden. Ihr entscheidet.

Gleiches gilt für die Zwischenbildberechnung einiger HDTVs (100Hz, 200Hz, IFC, etc.). Der eine mag es der andere nicht, da sich der Bildeindruck mehr oder weniger deutlich verändert. Das hängt von eurem TV-Modell ab. Die Bewegungsschärfe profitiert in jedem Fall davon, was gerade bei Videospielen sehr beeindruckend sein kann. Leider steigt dadurch auch die Eingabeverzögerung (Input-Lag), die je nach Modell variiert. Probieren geht über studieren!


Alles hier aufgeführten Testbilder findet ihr unter dem weiter unten aufgeführten MediaFire-Link. Zusätzlich dazu findet ihr in dem Ordner noch vier weitere Bilder in den drei Grundfarben plus Weiß. Sie sind immer dann wichtig, wenn ihr euch einen neuen HDTV zulegt und das gute Stück auf Pixelfehler überprüfen wollt. Ein Pixel besteht aus drei Subpixeln in den Farben Rot, Grün und Blau. Bleibt ein Pixel permanent schwarz, ist er komplett tot, d.h. alle drei Subpixel leuchten nicht mehr. Nach solchen toten Pixeln könnt ihr mit dem weißen Bild suchen, hier fallen kleine schwarze Bildpunkte sofort auf. Es gibt allerdings auch sogenannte "Subpixelfehler", bei denen nicht der komplette Pixel, sondern nur ein oder zwei Subpixel betroffen sind. Um Weiß zu erzeugen, müssen alle drei Subpixel leuchten. Darum fallen Subpixelfehler auch auf dem Weißbild auf, da ein betroffener Bildpunkt nicht weiß, sondern in einer Mischfarbe leuchtet. Zur genaueren Untersuchung, welche Subpixel betroffen, leisten die drei Testbilder in den Grundfarben gute Dienste. Ist der blaue Subpixel tot, seht ihr einen schwarzen Punkt auf dem blauen Testbild. Selbiges gilt analog dazu für Rot und Grün sowie die zugehörigen Testbilder. Hintergrund ist der folgende: Da die drei Testbilder jeweils in Reinfarben erstellt wurden, leuchtet hier auch immer nur der zur Farbe gehörige Subpixel. Die anderen beiden werden nicht angesprochen und leuchten nicht.

Und zum Abschluss noch ein kleines Schmankerl für Plasma-Besitzer: Ich habe euch jeweils ein komplett weißes als auch schwarzes Full HD Bild bereitgestellt, mit dem ihr euren Plasma sehr bequem von Nachleuchten befreien könnt. Einfach über die PS3 oder einen USB-Stick das Weißbild für eine halbe Stunde bei vollem Kontrast anzeigen, danach für den gleichen Zeitraum das Schwarzbild. Die Plasmazellen laufen so volle Leistung und „reinigen“ sich, danach werden sie komplett auf null zurückgefahren. Je nachdem, wie hartnäckig ein Geisterbild ist, kann diese Prozedur auch verlängert werden.
Seht diese Maßnahme vor allem als Prophylaxe oder Pflege, um den Fernseher hin und wieder komplett von Senderlogos u.ä. zu befreien.

Hier gehts zum Download: www.mediafire.com/folder/vvec532zhoytm/HDTV_Testbilder

Als Alternative zum Download hat crysmopompas hier Direktlinks zu den Bildern zur Verfügung gestellt, die ihr euch einfach über den PS3 Browser ansehen könnt. Vielen Dank dafür!


Für weiterführende Lektüre empfehle ich AreaDVD, das HiFi-Forum und Audioholics. Diese Seiten sind meine Anlaufstellen im Heimkinobereich, auch Wikipedia leistet bei technischen Grundfragen teils sehr gute Dienste.

So, bis hierhin erst einmal. Ich hoffe, ich konnte euch dieses Thema etwas näher bringen.
Danke fürs Lesen und viel Spaß bei der Bildoptimierung!​
 
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PSN-Name: reep_
Spielt gerade: verrückt
#5
Woran erkenne ich ob mein Fernseher den vollen RGB Bereich nutzen kann? Also wie ich das jetzt verstanden habe, ist es ja doch besser, vorrausgesetzt, der Fernseher kanns! Also ich meine wie nennt sich dieses Feature beim Fernseher? Ich bin auf der Sony Seite und les mir grad die Technischen spezifikationen von meinem TV durch und will eben nachschauen, was meiner kann ;)
 
Spielt gerade: Okami HD, Wolfenstein 2
#8
Woran erkenne ich ob mein Fernseher den vollen RGB Bereich nutzen kann? Also wie ich das jetzt verstanden habe, ist es ja doch besser, vorrausgesetzt, der Fernseher kanns! Also ich meine wie nennt sich dieses Feature beim Fernseher? Ich bin auf der Sony Seite und les mir grad die Technischen spezifikationen von meinem TV durch und will eben nachschauen, was meiner kann ;)
Am besten erkennst du das durch einen praktischen Test, da die Hersteller für diese Funktion keine einheitlichen Bezeichnungen nutzen. Achtung: "Deep Colour" hat damit nichts zu tun!

Das "Gray Values" Testbild ist hervorragend geeignet, um herauszufinden, ob dein Fernseher mit dem vollen RGB-Bereich umgehen kann.
Stell deinen Fernseher im begrenzten RGB-Bereich mit diesem Bild so ein, wie in der Anleitung beschrieben. Du solltest also alle Balken sowie die kleinen Quadrate erkennen können. Beachte dabei besonders die Quadrate im ersten und letzten Balken!
Nun schalte auf den vollen Bereich um und betrachte das Testbild erneut. Wenn alle du weiterhin alle Quadrate deutlich sehen kannst bzw. dazu nur wenige (kleine!) Änderungen an den Bildeinstellungen notwendig sind, beherrscht dein TV den vollen RGB-Bereich.

Saufen die Quadrate dagegen im ersten und letzten Balken ab und werden nur durch große Änderungen an den Bildeinstellungen (Helligkeit) wieder halbwegs sichtbar, beherrscht dein TV "nur" den begrenzten RGB-Bereich.


Um dir ein praktisches Beispiel zu geben:

Vielerorts (HiFi-Forum) wird behauptet, mein Panasonic V10 würde den vollen RGB-Bereich beherrschen. Man müsste "nur" die Bildeinstellungen komplett neu vornehmen. In der Praxis hieße das folgendes:

Im begrenzten RGB-Bereich habe ich im den Kontrast meines V10 auf 40 gestellt, die Helligkeit liegt bei 0 (also Standardhelligkeit). Damit erziele ich bei allen Testbildern hervorragende Ergebnisse.
Nun stelle ich den auf RGB-Voll um und im Graustufen-Testbild saufen die dunklen Bildanteile komplett ab, der letzte Balken ist schwarz und kein Quadrat mehr darin zu erkennen. Um diese Quadrate wieder sichtbar zu machen, müsste ich die Helligkeit des V10 auf +10 (!) erhöhen und den Kontrast auf 20 verringern, denn sonst saufen auch alle hellen Bildanteile ab. Nun sehe ich zwar wieder alle Quadrate, nur das Bild ist abscheulich. Das Panel fängt an extrem zu rauschen und trotzdem sind bei Filmen wie "Jagdfieber" nicht alle Details zu erkennen. Mit komplett neu einstellen hat das nichts zu tun, "hinbiegen" trifft es eher.

Ergo: Der V10 beherrscht den vollen RGB-Bereich nicht.



@flip84: Entweder über die PS3 oder über den TV selbst, wenn er denn Fotowiedergabe unterstützt.
 
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FreakAholic

Guest
#9
Servus und danke für die Anleitung. Habe alles wie beschrieben verändert und dabei ist mir aufgefallen, dass meine Helligkeit und der Kontrast garnicht so verkehrt eingestellt war, dafür aber eben die Schärfe und vorallem die Farbe massiv zu stark hervorgestochen hat (was mir so nie aufgefallen war).

Jetzt habe ich allerdings das Gefühl, dass mein Bild ein ticken zu "Farblos" ist, obwohl ich bei BRs deutlich mehr Details wahr nehme. Ist das die Umgewöhnung oder muss ich da nochmal ran? Bzw. ein wenig Farbe nachjustieren? In den Beispielbildern ist alles schön Farbstark und abgestuft...so wie es sein soll...Nur bei einer realen BR kommt mir das Bild schwach vor.
 
Spielt gerade: Okami HD, Wolfenstein 2
#10
Das ist die Umgewöhnung ;)
Guck dir einfach mal 2, 3 Filme mit den aktuellen Einstellungen an. Wenn es dir dann immer noch zu farblos vorkommt, änderst du die Einstellungen noch mal. Schließlich solls dir gefallen und gerade bei den Farbeinstellungen scheiden sich die Geister.
 
Spielt gerade: Okami HD, Wolfenstein 2
#14
Klar ist es ein waschechter HDTV, nur eben nicht "Full HD" ;)

Bei den Panasonic Fernsehern findet sich die Overscan-Einstellung meist nicht im Bildmenü, sondern unter "Setup" -> "Andere Einstellungen".
 
#17
Großen Dank an HiDef für seinen ausführlichen und sehr informativen Bildeinstellungen-Beitrag! Vieles davon wußte ich noch nicht. :okay:

Es hat mir schon viel geholfen, dass ich bei meiner PS3 unter Anzeigeeinstellungen den RGB-Bereich auf "Begrenzt" gestellt habe. Ob ich mir die Prozedur der Feinjustierung über die Testbilder antue, weiss ich noch nicht.
 
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PSN-Name: BillMorisson
Spielt gerade: FF VII Remake
#18
Probier es einfach mal aus, es ist wirklich nicht schwer und du wirst über die Resultate erstaunt sein. Und dein Fernseher hat im Zweifelsfall bestimmt eine Funktion, mit der du ihn in den Auslieferungszustand zurückversetzen kannst ;)
 
Spielt gerade: Okami HD, Wolfenstein 2
#19
Großen Dank an HiDef für seinen ausführlichen und sehr informativen Bildeinstellungen-Beitrag! Vieles davon wußte ich noch nicht. :okay:

Es hat mir schon viel geholfen, dass ich bei meiner PS3 unter Anzeigeeinstellungen den RGB-Bereich auf "Begrenzt" gestellt habe. Ob ich mir die Prozedur der Feinjustierung über die Testbilder antue, weiss ich noch nicht.
Da wir beide G12-Besitzer sind, ist das bei uns weniger eine Prozedur als vielmehr Quickie :p
Panasonic hat dieses Mal sehr gute Arbeit geleistet und die Plasmas wirklich ordentlich voreingestellt. Im Vergleich zu früher eine echte Erleichterung.

Da der V10 einen THX-Modus besitzt, erübrigt sich im Grunde jede Bildnachjustierung. Lediglich die Schärfe sollte auf 0 zurückgeregelt werden. Keine Ahnung, wie Panasonic darauf kommt, das Bild ab Werk künstlich nachzuschärfen...

Zum Zocken und für Animationsfilme nutze ich allerdings lieber den Kinomodus mit IFC. Hier hab ich auch alles auf Werk gelassen, lediglich den Kontrast auf 40 erhöht. Der Modus hat einfach etwas mehr "Pepp", was manchmal auch ganz schön ist ;)
Und trotzdem werden die Testbilder absolut OK reproduziert, keine Änderung notwendig. Die Farben sind natürlich nicht ganz so ausgewogen (könnte man über den Farbabgleich verbessern), aber so what? Der Show-Faktor steigt ungemein, das Bild gefällt einfach und wirkt sehr stimmig.

Lange Rede, kurzer Sinn: Mit dem Kinomodus bist du bei deinem G12 in allen Lebenslagen sehr gut bedient. Eventuell den Kontrast etwas erhöhen, für das letzte Quäntchen Brillanz. Gamma auf 2.2 belassen (zu finden unter "Erweiterte Einstellungen"), damit in dunklen Bildern alle Details erhalten bleiben und Schärfe auf zurück auf 0. That's it.
 
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