Ist die Warnung besorgniserregend?
Nein. Wie auch schon bei der ersten Warnmeldung Anfang Dezember drohen keinerlei Abschaltungen oder Ausfälle. Die Bürger sind lediglich dazu aufgerufen, einen Beitrag zur Netzstabilität zu leisten, den man sonst vollständig mit sehr teuer zugekauften Kraftwerkskapazitäten aus dem Ausland decken müsste. Passen die Verbraucher ihren Verbrauch an, reduziert sich dieser so genannte Redispatch-Bedarf entsprechend. Das Rot der StromGedacht-Ampel sei kein Grund zur Sorge, sondern zeige lediglich, „dass TransnetBW mehr als gewöhnlich dafür tun muss, das Stromnetz stabil zu halten, und dass Bürgerinnen und Bürger mit einem angepassten Stromverbrauch selbst einen aktiven Beitrag leisten können“, so eine TransnetBW-Sprecherin am Sonntag.
Was ist der Grund für die Warnmeldung?
Die Gründe sind ein hohes Windaufkommen im Norden Deutschlands und fehlende Leitungskapazitäten, um den Strom nach Süddeutschland zu bringen. Da Angebot und Nachfrage im Netz aber im Gleichgewicht sein müssen, um die Stabilität des Stromnetzes und damit die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, muss für den Süden zusätzliche Kraftwerkskapazität zugekauft werden. Im aktuellen Fall sind es mehr als 500 Megawatt – die Leistung eines kleineren Kohlekraftwerkes –, die TransnetBW im Ausland zukaufen muss. Das entspricht in etwa der Menge, die auch bei der ersten Warnmeldung Anfang Dezember fehlte.