Mal was leicht anderes. Fange ja ab dem 1.1. mit nem richtigen Job an und überlege was ich dann mit der Kohle anfangen soll. Fürs erste werden die Ausgaben noch minimal sein, weil ich Zuhause wohnen kann und gegen Ende des Jahres könnte ich dann vielleicht ausziehen. Fürs Einrichten muss man ja auch etwas Geld einplanen.
Nur das Geld einfach auf dem Girokonto zu lassen, ist mir auch zu doof. Davon hat man ja nix. Wie legt ihr euer Geld möglichst gewinnbringende an? Was gibt es da für Möglichkeiten? Kenne mich in der Finanzwelt noch nicht so sehr aus.
Ich haette gestern einen elend langen Text geschrieben zum Thema (noch viel laenger als dieser hier, lol), aber ich lasse das jetzt bleiben und nenne stattdessen ein paar Links, weil ich mich selber in den letzten Tagen und Wochen intensiver mit dem Thema Geldanlage beschaeftigt habe.
Disclaimer: Ich bin kein Finanzberater, ich bin selber Laie, alles was ich sage bitte selbst bewerten, hinterfragen, beurteilen und niemals blind fuer das Richtige ansehen. Ich gebe nur das wieder was ich von den von mir genannten Quellen aufgenommen habe.
Das Blog vom
Finanzwesir habe ich erst gestern entdeckt und fand vor allem folgende Beitraege sehr sinnvoll:
http://www.finanzwesir.com/blog/finanzen-chaos
http://www.finanzwesir.com/blog/geldanlagen-optimieren-bringt-nichts
http://www.finanzwesir.com/blog/wie-bin-ich-finanziell-gut-aufgestellet
http://www.finanzwesir.com/blog/passive-anlagestrategie
http://www.finanzwesir.com/blog/humankapital-passives-einkommen-selbstaendigkeit
Dann ein deutsches Forum zum Thema Wertpapiere:
http://www.wertpapier-forum.de
Vorher habe ich mich etwas auf Reddit eingelesen:
https://www.reddit.com/r/personalfinance
Das Problem ist, die haben einen starken US-Bezug und dort werden Finanzprodukte oder Sparsysteme empfohlen die es bei uns nicht gibt.
Vor einiger Zeit habe ich mich auf
finanztip.de eingelesen und fand folgende Seiten recht sinnvoll fuer den Einstieg:
http://www.finanztip.de/geldanlage/
http://www.finanztip.de/aktien/
http://www.finanztip.de/investmentfonds/
http://www.finanztip.de/zinseszins/
http://www.finanztip.de/indexfonds-etf/
http://www.finanztip.de/tagesgeld/
Die Seite hat eigentlich alles abgedeckt, schau dich einfach mal um.
Egal was ich lese, egal ob deutsche oder US-Quellen, fast alle raten zu folgendem Vorgehen:
1. Schulden abbauen. Hast du Schulden, solltest du zuerst diese so schnell wie moeglich begleichen. Erst danach macht es Sinn sein Geld in groesserem Stil zu investieren.
2. Sicherheitspuffer aufbauen. Die meisten sagen man sollte einen Puffer von 3-6 Monatsgehaeltern jederzeit zur Verfuegung haben. Das Geld solltest du auf ein Tagesgeld-Konto legen auf das du jederzeit ran kommst.
3. Mit dem restlichen Geld kannst du dir nun Gedanken machen, was du damit machst. Dabei musst du selber deine Risikobereitschaft einschaetzen und entscheiden, wieviel Risiko du bereit bist einzugehen. Je mehr Risiko, desto mehr Geld kannst du in Aktienfonds investieren, je weniger Risiko, desto mehr solltest du auf dem Tagesgeld lassen oder in Sparplaene stecken, die manche Banken anbieten (aber die inzwischen leider auch noch kaum Rendite bringen).
Es haengt auch davon ab wann du das Geld brauchst. Wenn du in einem Jahr Geld brauchst fuer die Wohnung, dann wuerde ich am Anfang eher weniger oder kein Geld in Aktienfonds stecken, weil diese eher auf einen langen Zeitraum von 5-10 Jahren Sinn machen. An deiner Stelle wuerde ich das Geld also erst mal auf dem Tagesgeldkonto sammeln, in einem Jahr ausziehen, und erst danach schoen langsam und schrittweise in Aktienfonds einsteigen, wenn sich deine finanzielle Lage wieder beruhigt hat.
Bei der Aktienschiene raten bei allem was ich lese eigentlich alle zu ETFs:
exchange traded funds. Die haben den Vorteil, dass sie meistens nicht aktiv von einem Fondsmanager verwaltet werden, sondern passiv sind und sich an einen existierenden Index richten, und damit sehr guenstige Verwaltungskosten haben. Huete dich vor Fondsangeboten von deiner Hausbank, die sind meistens viel zu teuer, wenn man es mal durchkalkuliert. Verwaltungsgebuehren von 1-2% oder sogar mehr, sind zu teuer. Aktiv verwaltete Fonds machen keinen Sinn. Fondsmanager koennen auch nicht die Zukunft vorraus sehen. Statistisch gesehen faehrst du mit einem passiven Index-Fonds besser.
Ein typisches Musterdepot fuer Laien wie uns, wie es z.B. auch vom finanzwesir (siehe oben) empfohlen wird, oder aber auch von finanztip oder auf reddit sieht z.B. so aus:
- 70% des risikobereiten (!) Geldes steckst du in einen Fonds der den Index
MSCI World abdeckt (z.B. der
ComStage MSCI World TRN UCITS ETF). MSCI World repraesentiert einen Grossteil der westlichen Unternehmen verstreut auf USA, Europa, Japan, Kanada, etc. Im Endeffekt investierst du damit in die gesamte Weltwirtschaft, und du bist durch die breite Streueung abgesichert von lokalen Krisen die in einem einzigen Land auftreten koennten. Massiv runter gehts eigentlich nur bei einer globalen Krise wie der von 2008... und wie der Markt so funktioniert, mit seinen Auf- und Abs, kommt die naechste Krise bestimmt. Darauf musst du dich einstellen und das Risiko bereit sein, oder auch nicht.
- 30% des risikobereiten Geldes steckst du in einen Fonds der den Index MSCI Emerging Markets abdeckt. Damit investierst du in Laender wie China, Suedkorea, Brasilien, Indien etc. Dort ist das Risiko natuerlich deutlich hoeher, und auch die Schwankungen sind groesser, aber diese Laender steigen potentiell in den naechsten Jahrzehnten staerker an als die westliche Welt, weil in diesen Laendern der Wohlstand staerker ansteigt als bei uns.
Ich selber habe momentan noch zu viel Geld auf Tagesgeld- und Sparkonten liegen (und eine Hand voll Fonds bei meiner Hausbank), plane jetzt allerdings schoen langsam eine Anlagestrategie in die Richtung zu machen, weil es fuer mich persoenlich irgendwie plausibel ist und Sinn macht, und ich meiner Hausbank nicht mehr traue.
Ein paar Tipps und Erfahrungen von mir:
1. Bankberater sind Verkaeufer. Huete dich vor ihnen.
2. Ich tendiere inzwischen zu Direktbanken (habe inzwischen ein Konto bei der ING-DiBa) - dort nervt dich keiner und es versucht dir auch keiner was zu verkaufen. (denn sobald du mehr Geld verdienst, kommen auch die Leute von deiner Hausbank angekrochen (sie wissen naemlich wieviel zu verdienst, weil sie dein Konto einsehen koennen) und wollen dir Finanzprodukte andrehen -- das trifft dann den unschuldigen Berufseinsteiger umso haerter, der noch nicht so viel Erfahrung im Umgang mit Geld hat -- lasse dich nicht einlullen!)
3. Hinterfrage alles und jeden, auch meinen Beitrag hier. Wenn es ums Geld geht, dann schenkt dir niemand was. Frage immer nach den laufenden Kosten die ein Finanzprodukt erzeugt.
4. Du musst deine Finanzen selber in die Hand nehmen. Du kannst dich nicht auf andere verlassen. Vergiss das. Wenn du dein Geld nicht zum Fenster rausschmeissen willst, dann musst du dich mit dem Thema Finanzen selber auseinandersetzen, selber lernen, selber einen Plan aufstellen und selber Entscheidungen treffen.
5. Meide Lebensversicherungen und irgendwelche privaten Renten-Produkte. Die Kosten sind oft nicht transparent und vieles basiert nur auf hypothetischen Modellrechnungen. Die Realitaet sieht anders aus. Und wegen der niedrigen Zinsen ist alles unattraktiv. Meide auch Versicherungs-Produkte kombiniert mit den Aktienmarkt... alles Rotz. (mir wollte man neulich tatsaechlich eine Lebens/Rentenversicherung andrehen, die ihre Einnahmen am Eurostoxx 50 orientiert aber dafuer auf 1,4% oder 2% Rendite gedeckelt ist) Zu kompliziert, viele versteckte Kosten (vor allem in den ersten Jahren), am Ende gewinnst du nix dabei und du aergerst dich, keep it simple.
6. Mache nichts, was du nicht selber verstehst. Ansonsten wird es dich spaeter negativ einholen.
7. Mache nichts voreilig, unterschreibe nichts sofort bei einem Verkaufsgespraech, lasse dir Unterlagen mit nachhause geben und informiere dich bei allem danach im Internet selber. Vergleiche Produkte. Ziehe mehrere unterschiedliche Meinungen heran und bilde dir selber eine Meinung. Verlasse dich nie auf eine einzige Quelle.
8. Der Direkthandel mit Aktien in einzelne Firmen ist zwar nette Zockerei, und birgt Potential, aber macht fuer Laien wie uns keinen Sinn.
Ich bin wirklich kein Experte, aber mich kotzen Banken und Versicherungen inzwischen ziemlich an. Ich bin froh nicht in dieser Branche zu arbeiten. Man hat das Gefuehl alles ist darauf ausgelegt die Leute zu verarschen.
Desshalb setze ich jetzt auf Direktbanken die zumindest den niedrigsten Nerv-Faktor haben, und auf ETFs, weil diese sind einfach, verstaendlich und die Kosten sind transparent.
Hope it helps.