Ich hatte dazu mal einen Test geschrieben:
Es war einmal 1984... da erschuf Wes Craven ein echtes Filmmonster namens Freddy Krüger. Ein vom Feuer verbrannter Kinderschänder, der von den erzürnten Eltern der Kinder in einem Akt der Selbstjustiz einst vermeintlich vernichtet wurde, kehrt zurück, um die Jugendlichen der Elm Street in ihren Träumen heimzusuchen und zu töten.
Schauspieler wie Heather Langenkamp, Johnny Depp (seine allererste Rolle) und Robert Englund sind noch heute Kultfiguren nicht nur des Horror-Kinos.
Der alte Film überzeugte mit echtem Thrill und einer netten Story. Der neue Film tut das nicht.
Das liegt gar nicht mal an den Schauspielern, die sich allesamt redlich Mühe geben, sie können die platt umgesetzte Story aber nicht retten. Der Regisseur versucht verzweifelt, den alten Schnitter ins neue Jahrtausend zu transportieren, was zum einen gar nicht nötig war, und zum anderen einfach nicht gut gemacht ist.
Schon bei den ersten Szenen dent man sich knapp: "Hä? Ja, klar..."
Szene 2: Die blonde Freundin des eben im Schlaf Geschlachteten sitzt bei der Beerdigung und heult. Und schläft dabei ein...
Später: Freundin Nummer 2 setzt sich aufs Bett, nippt am Wasser und schläft ein...
Was soll das?
Niemand erwartet bei solch einem Film eine durchgehende Logik oder dergleichen, aber so strunzdoof braucht es dann auch nicht gleich zu sein.
Dazu noch die "Sterbeszenen"; man weiß immer sofort, was passieren wird, und auch wie. Besonders einfallsreich ist man dabei auch nicht wirklich zu Werke gegangen. Der letzte Rettungsanker scheint ein Ausflug in die Vergangenheit zu sein, wenn als Traumsequenz erzählt wird, was Freddy damals von den Eltern angetan wurde.
Allerdings ist der krampfhafte Versuch, eine pseudomäßige überraschende Wendung einzuflechten, massiv fehlgeschlagen. Da wird doch tatsächlich zwischendurch die Mär gestreut, Freddy könnte gar nicht der Böse sein, sondern die Eltern... und am Ende, oh hoppa! Ist er es doch, wär hätte es gedacht... und dann erinnern sich die Kinder plötzlich: Wir sind ja doch mißbraucht worden... stimmt ja. Was für ein Schund!
Die Bilder sind noch das wirkungsvollste und man kann der Photographie noch einen gewissen Reiz abgewinnen; der Rest aber ist einfach nur langweilig, öde, träge und überflüssig. Eines muß man
Schade, daß sich Jackie Earle Haley so etwas nach seinem, wie ich finde, triumphalen Auftritt in Watchmen, angetan hat.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, daß man der blödsinnigen Remake-Welle einfach nicht entkommen kann. Man kann aber eines tun: diesen Schrott nicht kaufen und sich stattdessen die alten Filme ansehen. Denn so etwas wie diese Neuverstümmelung braucht kein Mensch. Aber in Zeiten, in denen einfach alles zigmal neu verwurstet werden muß, bis es auch den letzten Geschmack der Zeit trifft, muß man wohl mit allem rechnen.
Fazit:
Ein weiterer zweidimensionaler Würgreiz aus der Produktionsstätte des Filmmörders Michael Bay. Auch Regisseur Samuel Bayer sollte lieber wieder stumpfsinnige Musikvideos drehen und das Kino künftig mit solch einem Müll verschonen.
Den meisten Schauspielern kann man nur wünschen, daß ihnen mit diesem Käse nicht gleich alle Türen verschlossen wurden.