Ich schiebe MS gerne den schwarzen Peter zu, weil die viele meiner "Lieblinge" dicht gemacht haben, aber auch Sony hat den Untergang einiger Studios mitzuverantworten. Warum?
Am Schönsten sieht man es am Beispiel ihrer englischen Studios:
Evolution wurde als AA-WRC-Lizenzstudio gekauft und durfte dann als die Lizenz weg war sich an MotorStorm versuchen. Das Studio war aber laut Gerüchten zu klein und schaffte es mit der Hilfe von Liverpool das Spiel in einem so lala Stadium im "Launchfenster" zu veröffentlichen.
Danach kam MotorStorm 2 das trotz Werbung und wieder Unterstützung von Liverpool trotzdem keine Granate war (von den Verkaufszahlen).
Da Sony's PS3 Strategie darin bestand Marken ums Verrecken zu etablieren und man oft Projekte nur wegen der gerade passenden Features genehmigte wurde MotorStorm 3 trotzdem in Auftrag gegeben. Warum? Nun es hat 3D unterstützt.
Als sie zu PS4 dann an den eigenen Ambitionen stolperten, räumte Sony die Scherben auf und machte das Studio dicht.
Bigbig Studios: ehem. Codemaster-Leute die für die PSP das ungewöhnliche Konzept Pursuit Force präsentierten und trotz guter Arbeit und einem fantastischen MotorStorm PSP Port nach ihrem ersten Vita-Spiel auch abgeschossen wurden. Das Studio war nur solange interessant solange Sony Interesse am Mobil-Bereich hatte.
Guerrilla Cambridge besser bekannt als SCEE Cambridge die vor allem auch Sony-intern oft bei div. Projekten wie Killzone 2, PS Home usw. obwohl sie was drauf hatten (MediEvil , LittleBigPlanet PSP, Killzone: Mercenary).
Psygnosis aka Sony Liverpool ist wohl für Fans das Traurigste Kapitel, weil sie bis zum Schluss genau das machen durften was sie konnten, aber Niemanden mehr interessierte: Wipeout. Sie hatten zum Ende hin nicht nur viel Erfahrung mit 3D und VR, sie waren auch Pionier vieler Techniken die das Maximum aus der PS3 und PS Vita raus holten.
Man hat den Studios quasi jede Freiheit gelassen und vor allem in der PS3 und PSP-Ära alle Unterstützung zukommen lassen. Das mag für die Teams und für die Fans toll klingen, aber man hat vor allem in der PS3-Ära viele Studios ins offene Messer laufen lassen:
Bigbig und Cambridge waren Aushilfsstudios die nach dem Ende der Mobil-Ära "plötzlich" nicht mehr benötigt wurden, Liverpool durfte 3 Konsolen und 2 Handheld-Generationen zeigen, dass Wipeout nur einer kleinen Fangruppe gefiel und Evolution durfte solange zu großen Ambitionen hinterher jagen, bis sie schließlich darüber stolperten.
Trifft auch auf div. US Studios zu: Zipper war eines der BESTEN MP-Shooter Studios. MAG sah scheiße aus und war sperrig, aber ich hatte hier tatsächlich mehr Spaß als in meinen besten Halo-Zeiten. Das Spiel wurde aber nur durchgewunken weil es 256-Spieler drauf stehen hatte, denn optisch KONNTE man nie den Mainstream erreichen.
Incognito Entertainment ging trotz mittlerer Erfolgen wie DAS PS3 Online-Spiel Warhawk oder früheren Twisted Metal auch in kleinere Indie-Studios auf, welche die Nachfolger nicht mehr stemmen konnten (und Sony hat das sehenden Auges bis in den Absturz mitverfolgt).
Wo die Hand bei MS zu stark war, war sie bei Sony kaum vorhanden und gerade am Ende der PS3-Ära reichte schon ein Feature wie 3D, PS Move und später sogar VR um Titel durchzuwinken, die einfach von Anfang an keinen Erfolg versprachen.
Nur mal als Beispiel: Zipper wollte nach dem gescheiterten MAG nur ein SOCOM machen das deren Fans wollten (und die seit dem PS3 Launch am Trockenen saßen und neidig zur 360 rüber schielten) und was kam? Ein (meiner Meinung nach guter) Taktikshooter ala Ghost Recon mit ernsterer Story, aber teils lieblosen MP der einfach wie MAG in kleiner und 3rd Person wirkte. Flop und aus fürs Studio. Hauptsache wieder ein Spiel das 3D und PS Move unterstützten (und wonach NIEMAND schrie).