David Gosen macht einen Rundumschlag.

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David Gosen kritisiert Microsoft, GTA, Händler und Presse

09.06.04 - David Gosen, Managing Director bei Nintendo Europe, hat auf der ELSPA Games Summit in London über den Stand der Videospielindustrie gesprochen.
Gosen kritisiert Microsoft und unterstellt dem Konzern, dass es ihm in erster Linie nicht um Rentabilität geht, wenn man schon 2005 einen Xbox-Nachfolger auf den Markt bringt - erst vier Jahre nach der ersten Xbox.

'In jedem Konsolenzyklus gibt es einige Hersteller, die nicht von ihm profitieren. Sie sind deshalb ganz begierig darauf, sofort [als einer der Ersten] die nächste Generation rauszubringen', sagte Gosen.
Allerdings sieht er einen solchen Frühstart nicht immer als Vorteil an. Als negatives Beispiel nennt er das 3DO, das vor allen Konkurrenzsystem auf den Markt kam.

Ferner kritisierte er die Berichterstattung in den Medien, die sich mehr auf Next Generation Hard- & Software konzentriert und die aktuelle Generation ausschließt.
'Die heutigen Spieler sind hungrig nach den Spielen von heute. Für jeden Redakteur, der mit den aktuellen Produkten gelangweilt ist, gibt es auf der Gegenseite hunderttausende Spieler in der ganzen Welt, die diese Spiele gerade entdecken.'

Den Trend zu reifen [erwachsenen] Spielen wie Grand Theft Auto sieht er als Problem: 'Grand Theft Auto ist letztendlich eine Sackgasse.' Aus der Sicht eines Wirtschaftlers würde er es nicht genießen, sein Geschäft gegen Anklagen zu verteidigen, die wegen überflüssiger Gewalt entstehen.
Die Industrie würde einer kleinen Kundenschicht zu viel Aufmerksamkeit widmen, nämlich Leuten, die mit Videospielen aufgewachsen und nun mindestens 30 Jahre alt sind. Dagegen würde man die Zielgruppe außerhalb dieses Alters vernachlässigen (z.B. ältere Spieler oder ein weibliches Publikum).

Seitens des Handels kritisierte er das verstärkte Auftreten von Bundles, bei denen eine Konsole mit vielen Spielen ausgeliefert wird. 'Wenn wir dem Kunden 10 Spiele im Bundle geben, von denen 8 enttäuschend sind, was haben wir damit erreicht? Einen unzufriedenen Kunden.
Jedes kostenlose Spiel verbraucht Stunden, welche die Kunden mit Software verbracht haben könnten, die sie stattdessen bezahlt hätten.'

AGX

So, und jetzt alle auf den armen Mann.
 
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