Hab ich mir schon gedacht. Ist ja immer noch das größte Steckenpferd in Deutschland. Wobei ich persönlich keine Lust habe, nach dem Studium in der Ecke zu arbeiten. Ich würde gerne etwas mehr nach vorne schauen. Man soll sich ja seinen Interessen entsprechend bewerben ^^
Bei mir hat es damals recht gut gepasst, weil um 2000 rum war Delphi das womit ich damals am liebsten gearbeitet habe. Es war damit zumindest deutlich einfacher gut aussehende Windows-Anwendungen zu schreiben als mit C oder C++. (Ich habe aber damals auch schon einiges mit C und C++ gemacht, kann mich noch erinnern dass ich die Windows-API-Befehle auswendig gelernt habe um ein Fenster anzuzeigen... wuerde ich heute wohl nicht mehr machen.
)
Darfst du Projekte leiten, oder bist du Arbeitssklave?
Es waere wahrscheinlich Zeitverschwendungen wenn ich mich mit dem Managen von Projekten (im Sinne von mit dem Kunden aergern) rumschlagen muesste. Das ist bei einer kleinen Firma wahrscheinlich anders als bei einer grossen Firma. Bei einer kleinen Firma macht man von jeher sehr viel selber wo es bei grossen Firmen verschiedene Positionen gibt. Das hat alles seine Vor- und Nachteile... durch meine Erfahrung bin ich allerdings natuerlich sehr haeufig Ansprechpartner fuer alle moeglichen Fragen.
Ich habe auch schon Software gebaut die andere Leute heute ihre feste Arbeitsstelle sichern und ihr Leben finanzieren, weil sie jetzt exklusiv an meiner Software programmieren bzw. extra nur desshalb eingestellt wurden. Klar, ich entwickle mich einfach aufgrund der Umstaende immer mehr in eine leitendere Position - ich war z.B. auch schon bei ein paar Bewerbungsgespraechen dabei etc. Aber das ist auch eines meiner Lebensziele -- ich will mal eine eigene Firma haben. Das ergibt sich einfach aus verschiedenen Tatsachen (z.B. ist mein Vater auch selbststaendiger Unternehmer und bei so Sachen wie OnPSX und anderen in der Vergangenheit war ich immer der, der die Sache in die Hand genommen hat -- anscheinend wirke ich auf Leute auch wie jemand zu dem sie hinaufschauen koennen, anders kann ich mir das nicht erklaeren) In der Hinsicht sollte man die Sache mit einer eigenen Firma allerdings nicht ueberstuertzen, und ich kann da auch noch viel lernen. Von der Vergangenheit her weiss ich, dass ich inzwischen auf einem Level bin wo ich ganze Softwareprodukte entwickeln kann.
Ein Kunde von uns macht mit dem Webshop den ich entwickelt habe Umsaetze im 8-stelligen Bereich.
Hast du dich auch mit verkopfteren Themen auseinandergesetzt, zB Komplexitätstheorie, Algorithmen- und Datenstrukturen, Logik, Diskrete Mathematik, Statistik?
Ich habe einige Standardbuecher zum Thema...
Aber bei weitem nicht alles gelesen.
Ich habe vergleichsweise viele Java-Buecher (verglichen mit den anderen Sprachen) -- und das obwohl ich nie etwas nennenswertes in dieser Sprache gebaut habe bis auf ein paar Spiele... aber daher kommt mein Java-Wissen wie crack-king bemerkt hat... ansonsten sieht man, dass ich zu fast allen nennenswerten Programmiersprachen Buecher habe... C, C++, Haskell, Lisp, Java, Objective-C, Perl, Ruby, JavaScript, Scala, Python (Django), Delphi, ... zu PHP lustigerweise kein einziges Buch, aber ich sehe PHP mehr als Mittel zum Zweck an und empfinde es nicht als schoene Sprache von der man was lernen koennte... und einige Buecher zur Spieleprogrammierung, 3D-Mathe etc... das Buecherregal deckt sich ganz gut mit dem was mich interessiert und was ich die letzten 10 Jahre alles mal gemacht habe.
Es gibt ein relativ bekanntes Essay von Peter Norvig:
Teach Yourself Programming in Ten Years -- wenn man sich die Punkte da so anschaut -- im Grunde ist das das, was ich die letzten 10 Jahre gemacht habe. Und es stimmt tatsaechlich... man wird ein ziemlich guter Programmierer.
Ehrlich gesagt sind mir Algorithmen auch etwas zu trocken, und ich hab sie in den letzten 10 Jahren praktisch nie gebraucht. Interessanter und viel wichtiger (und in der Forschung noch in den Kinderschuhen) finde ich Themen wie Softwaredesign - wie man grosse komplexe Systeme aufbaut die wartbar sind... Test Driven Development, Behavior Driven Development -- die pragmatischen Ansaetze, das sind die interessanten Sachen und die lernt man nur in der Praxis. Eine gute Software baut dir nur jemand mit Erfahrung.
An der Uni lernst du oft nur die theoretischen Ansaetze, dann werden irgendwelche UML-Diagramme gezeichnet. Ernsthaft. Das ist in den meisten Faellen total weltfremd. Eine Software wie bei einem Architekten mit riesig aufwaendiger Planung umzusetzen ist Bloedsinn und zum Scheitern verurteilt. Natuerlich muss man Software irgendwie planen, aber es ist immer ein Grad zwischen Theorie und Praxis. Leute von der Uni entwickeln dann mal gerne viel mit Design Patterns und zig Klassensystemen um ja extremst flexibel zu sein. Dass den Mist dann keiner mehr versteht und anwenden will, daran denken sie nicht. (ein gutes Beispiel sind einige Java-Libraries)
Siehst du. Ich sehe es eher wie Apple. Apple ist auch eine sehr praktische Firma. Wenn du dir die Klassenbibliothek von Cocoa anschaust merkst du, dass sie fuer Menschen gebaut wurde. Von einigen Java-Libs kann man das nicht behaupten.
Mathematik ist jetzt auch nicht meine Staerke. Ich habe allerdings etwas wissen in linearaer Algebra, weil man das fuer 3D-Spieleentwicklung braucht. Wie man an meiner Bibliothek sieht, habe ich ein paar Buecher darueber.
Falls ich mal mit anderen eine zündende Start-Up Idee habe, darf ich auf dich zurückkommen? Vielleicht hab ich ein tolles Angebot für dich? Und auch umgekehrt, von dir kann man sooo viel lernen ^^
Du bist nicht der erste.
Wie immer kommt es drauf an.