Also ich nehme den Kommentar von PRO nochmal auf und verweise mal auf meine Erfahrungen aus PESs ML und aus FIFAs Mangermodus.
Hier wird das mMn am ehesten sichtbar, was die viel zitierte "Lernkurve" angeht.
Bevor ich die MasterLiga starte, spiele ich so lange Tuniere oder Freundschaftsspiele, bis ich das Spiel auf der zweithöchsten Stufe "dominiere" und selbst das dauert meistens 2- 3 Wochen.
DIe ML in PES fange ich im Anschluss immer mit ner Gurkentruppe an und quäle mich meistens durch die erste Saison. Meistens werde ich erstmal nur 3. oder 4. oder steige die erste Saison überhaupt nicht auf. Dann, in der Transferphase will keine Sau zu mir, weil ich in der Clubrangliste auf Platz 150 o.ä. stehe. In der zweiten Saison werde ich dann 1. der 2. Division oder ergattere einen guten 8 Platz in der 1. Liga. Trotz gleicher Spieler, die sich vll um 2-4 Punkte verbesserten haben, verbessere ich mein Spiel und kämpfe mich in der Clubrangliste nach oben.
In der dritten Saison kommt dann der erste "gute" Spieler zu mir, in der Qualität etwa einem 80 - 85 Schnitt. Die heissen dann Anelka (der nur fürs Karriereende nochmal vorbei schaut und nur noch von Jahr zu Jahr verlängert) oder Sakai und Lalana... Damit werde ich dann in der vierten Saison Vize und schaffe es ins CL Halbfinale. Dann in der Fünften endlich das Double aus Meisterschaft und DFB Pokal. Meine Mannschaft hat sich inzwischen mit verbessert und weil ich von ganzen unten angefangen habe, beherrsche ich die ausgereifte Technik meiner Spieler perfekt und bin fortan der Klassenprimus in Sachen PES!
Jetzt zu FIFA.
Auch hier spiele ich, bis ich den zweithöchsten Schwierigkeitsgrad beherrsche. Das geht hier jedoch wesentlich schneller. Auf Profi schießen die Gegner meist nie ein Tor und es liegt nur an mir, wenn ich kein Tor schieße. Die Spiele enden meistens 0:0 oder 1:0.
Irgendwann suche ich mir dann einen Club aus. Hab da zuletzt mal auf Leeds und Köln gesetzt weil ich auch hier erstmal unten anfangen wollte. Dann, nach der ersten Saison, bin ich aufgestiegen und es besteht nie wirklich Investitionsbedarf. Wenn ich Einkaufe, dann nur, weil ich einen namenhaften Spieler in meinen Reihen haben will, aber nie, weil die Mannschaft einen besseren Spieler braucht.
Egal. Dann kommen die Offerten von anderen großen Vereinen wie BVB oder Madrid. (Nach einer Saison... Halloo??) Weil mir mein Verein egal ist, da sich die Spieler sowieso alle gleich spielen und ich daher auch mit einem X-beliebigen Verein Meister werden kann, wechsel ich z.B. zum BVB. Wieder Meister. Einkaufen?? Nö. Sind doch schon alle da. Ich brauch kein CR7... Dann stelle ich auf den höchsten Schwirigkeitsgrad, um wenigstens in der CL eine schwerere Aufgabe zu haben.
Und was jetzt passiert, ist einfach ganz großer Mist. Das Spiel wird unfair. Ich habe die letzte Lernkurve anscheinend hinter mir, und das Spiel weiss nur noch durch "Cheaten" schwerer zu werden. Das kennen wir alle als Momentum und das wird hier wohl auch keiner anzweifeln, dass es bei FIFA manchmal einfach nicht mit rechten Dingen zu geht.
Und das ist eben der Unterschied. PES vermittelt einem einfach viel besser das Gefühl von wirklichem Fortschritt. FIFA dagegen ist von der 1. Minute an immer das selbe Spiel. Wenn ich in FIFA besser werde, lerne ich die Spielmechanik zu überlisten oder sogar die "Fehler" des Spiels besser für mich zu nutzen. Also hohe Bälle ab Mittellinie, weil die Abwehrreihen sich nicht schnell genug umdrehen können. Sprints an der Außenlinie, weil man dort weniger hart angefriffen wird. Ganz schlimm ist es dann Online, wo wirklich "gute" Spieler einen mit dem rechten Stick in Grund und Boden Tricksen, etc.
Wenn ich jedoch bei PES besser werde, dann weil ich einfach einen besseren Fußball spiele!!
Jetzt wird der eine oder andere sagen: "bööö jetzt vergleichst du doch nur Spielmodi miteinander und nicht das Gameplay". Aber ich denke, diese Sachen gehen Hand in Hand. PES gestaltet sein Herzstück, die ML, von Natur aus schwerer, während FIFA hier her Fast-Food serviert und mit dem Ultimate Team- Modus mMn künstlich versucht, den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen. Mit den ganzen Verträgen und Boosts, Trainern und der ""Chemie" soll es alles davon ablenken, dass das Gameplay von anfang an gleich bleibt und man, bei gleichbleibenden Rahmenbedingungen, irgendwann nur noch die Fehler des Gameplays sieht und dann, gegen unfair agierende Programmierung, Wege versucht, diese zu überlisten. Das ist doch aber kein Fußball mehr. Online macht das ja trotzdem machmal Spaß, aber ob das dann noch daran liegt, dass man das "Spiel" besser beherrscht, oder nur seinen menschlichen Gegner überlistet, sei mal dahin gestellt.
Das sind nun meine Erfahrungen mit wechselnden FIFA und PES Jahren und ich habe wie gesagt immer bei FIFA irgendwann ein Level erreicht, ab dem mich das Spiel nur noch nervt.
Wer sich jedes Jahr ein neues FIFA kauft, wird diesen Punkt, bei durschnittlicher Spieldauer, wohl nie erreichen, aber ich für meinen Teil spiele lieber 2 Jahre lang ein sehr gutes PES, anstatt jedes Jahr ein gutes FIFA.