Interview mit Iwata.

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In einem Interview mit Kikizo Games verriet Nintendo-Präsident Satoru Iwata einige Neuigkeiten, welche wir Euch natürlich nicht vorenthalten wollen:

Iwata betonte, dass die auf der E3 gezeigten NDS-Titel nur ein kleiner Teil der kommenden DS-Software sei. Nintendo konnte nur einen kleinen Teil spielbarer Titel zeigen, da zum einen viele Spieler einen Eindruck vom Gameplay des DS bekommen sollten, andererseits einige Technik-Demos gezeigt werden mussten, um die Fähigkeiten des kommenden Systems demonstrieren zu können.

Iwata entschuldigte sich auch bei den europäischen Fans für die späte Einführung des DS-Systems. Er erklärte, dass ein weiterer Grund für Verschiebungen in Europa auf die zahlreichen erforderlichen Übersetzungen zurückgehe, sowohl Präsentationstechnisch (Verpackung, Anleitung) als auch während der Programmierung der Software selbst. Der DS werde den Sprung nach Europa allerdings wesentlich schneller schaffen als noch der GameCube seinerzeit. Als Zeichen dafür, dass es auch anders geht, plane Nintendo die Euro-Version von Metroid Prime 2: Echoes (GCN) bereits Ende dieses Jahres in Europa zu veröffentlichen, obwohl dafür der ursprünglich in Japan angepeilte Launch auf das nächste Jahr verschoben werden muss.
Zum Konkurrenzkampf mit der PSP erklärte Iwata, dass DS nicht gegen PSP antreten werde - Sony müsse sich gegen den GBA behaupten, da DS einen neuen Handheld-Markt begründen würde.



Weiterhin plant Iwata, die Zusammenarbeit mit europäischen Entwicklern zu erhöhen. Er gab zu, "mit der momentanen Lage unzufrieden zu sein", allerdings zeigen derzeitige Beispiele wie Advance Wars: Under Fire und Mario Pinball, welche beide in England entwickelt werden, dass sich die Lage schon jetzt verbessere.

Zum Nintendo Revolution, dem GameCube-Nachfolger, gab es nur die gewohnte Geheimniskrämerei - "DS zeigt, wie Ernst wir es mit der Veränderung, Spiele zu spielen, meinen. Wir wollen diesen Weg mit dem neuen Heimkonsolensystem fortsetzen. Es tut mir leid, aber das ist das Einzige, dass ich verraten kann - wir werden nicht einfach die CPU- oder Grafikpower des GameCubes aufblähen, wir brauchen einen Systemwechsel, damit die Menschen sehen: Nintendo ändert die Art, Spiele zu spielen!"
Iwata bezweifelt die rosige Zukunft der Xbox 2 und PS3, weil diese einfach die Power des Vorgängers erhöhen und damit auch den Arbeitsaufwand für kommende Spiele. [Anm. d. Red.: Mit Hilfe von bspw. Microsofts XNA Entwicklungsebene wird versucht, den Entwicklern bei der nächsten Konsolengeneration viel Arbeit abzunehmen.]
Zum Start der neuen Konsolen will Iwata den Sieg für Nintendo davontragen, durch einen etwa gleichen Startzeitpunkt von Revolution zu Xbox 2 und PS3, sowie durch das "revolutionäre Gameplay", welches, laut Iwata, sich gegen die lediglich verbesserte Technologie der Konkurrenten durchsetzen wird.

Iwate berichtete außerdem, dass es dem ehemaligen Nintendo-Präsident Hiroshi Yamauchi sehr gut gehe. Trotz seines Rückzugs aus der Chefetage des Konzerns, bekleidet er derzeit einen Direktor-Posten und "ist klug wie üblich", so Iwata. Yamauchi führe derzeit keine spezifischen Entscheidungen, die das Unternehmen Nintendo betreffen, doch einige Ideen bringe er immer noch ein. - Die zwei Screens, welche das DS auszeichnen, stammen beispielsweise aus einem Gedanken Yamauchis.

Shigeru Miyamoto wurde im Interview ebenfalls erwähnt: Nintendo möchte, dass Miyamoto sich momentan voll auf die First Party-Titel konzentriert, ohne sich auf eine Konsole festzulegen. Second Party-Projekte werden von einer neuen Abteilung unterstützt, welche von Iwata selbst geleitet wird.

Fragen zur finanziellen Situation Nintendos beantwortete Iwata recht unkonkret, da er "als Präsident von Nintendo nichts über genaue finanzielle Ziele sagen sollte" - Er hoffe, dass sich mit DS und den neuen GCN/GBA-Titeln die Einstellung der Leute Nintendo gegenüber ändert, und sich dieses auf den Anteilspreis auswirke, der sich momentan unter dem gewollten Level befände.

Quelle: Kikizo Games

Quelle : mag.64.de | GU
 
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