Kino.to down - und jetzt ?!

[Wolfen]

Klar kann man sowas immer hinterfragen, aber es ist schon merkwürdig, dass ausgerechnet diese Studie mit diesem Ergebnis zurückgehalten wird, nur weil es nicht sonderlich erwünscht ist. Davon ab gibt es zahlreiche Möglichkeiten wie solche Ergebnisse auch korrekt zustandekommen können.

Unabhängig davon, ob diese Studie nun korrekt oder nicht durchtgeführt wurde, zeigt sie doch vor allem eines: Download- und Streamportale füllen eine Lücke, die die Industrie bisher nicht in der Lage war selber anzubieten. Dass man mit der Sperrung solcher Portale auch gerne unliebsame (künftige) Konkurrenz ausschalten will, ist eine Sichtweise die ich nachvollziehen kann.

Das Ergebnis macht aus meiner Sicht aber durchaus Sinn. Wer sich generell für Filme interessiert, schaut sich illegal diese an und greift dann später zur Blu-Ray oder DVD. Nichts anderes passiert doch auch in der Musikindustrie. Wer sich CDs vorab anhört - was ja mittlerweile sogar meist von den Künstlern legal ermöglicht wird - geht dann zum Konzert oder kauft eben doch das Original.

Ergo geht es doch nur darum aus illegalen Downloads willige Käufer zu generieren und nicht die Macher solcher Seiten geschweige denn deren Nutzer zu kriminalisieren.

 

[Thor]

Doch, es geht darum die Betreiber zu kriminalisieren, denn sie sind Kriminelle.
Wie schon gesagt, die Betreiber von Streamseiten machen durch die Werbung auf ihrer Seite Unmengen an Gewinn - Gewinn, der durch das geistige Eigentum Anderer (ohne deren Einverständnis) möglich gemacht wird.
Und das ist illegal. Das ist auch keine Grauzone, sondern unwiderlegbar.
Da spielt es keinerlei Rolle ob das Streaming an sich illegal ist oder nicht.

Solange eine solche Seiten einen Gewinn für den Betreiber abwirft, sei es durch Werbung oder Premiumaccounts muss man nicht lange drum herumreden.
Du kannst ja auch nicht Leute in dein Haus einladen und sie dafür bezahlen lassen, dass sie in Büchern lesen dürfen, die du im Regal stehen hast.

Zahlt der Betreiber alle Kosten aus eigener Tasche, sieht die Welt schon wieder anders aus. Dann denke ich hätte man kino.to auch nicht so einfach abschalten können. Aber durch die Millionen an Werbeeinnahmen haben die Betreiber der Justiz einen einfachen und dankbaren Grund für die Anzeige und die Abschaltung geliefert.

 

[Wolfen]

Gut, das würde ich so unterschreiben. Mir geht es dabei eher um die Nutzer-Seite.

 

[crysmopompas]

Es geht um Premiumuser:

Dem Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Dresden zufolge haben die Ermittler in vielen Fällen tatsächlich feststellen können, welche Nutzer sich welche Filme oder Serien wie oft angeschaut haben. Dennoch habe man nicht vor, aus diesem Streaming-Konsum Urheberrechtsverletzungen herzuleiten. "Da sehen wir nicht das Problem", sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Klein im Gespräch mit heise online. Vielmehr werde geprüft, ob man die zahlenden Nutzer belangen könnte, weil sie mit ihren PayPal-Überweisungen gewerbliche Urheberrechtsverletzungen der Kino.to-Betreiber finanziell unterstützt haben. Diese Prüfung geschehe nun unter Rücksicht auf die Verhältnismäßigkeit: "Wir werden nicht die gesamte Nutzerschaft von Kino.to kriminalisieren."

http://www.heise.de/newsticker/meld...im-Visier-der-Staatsanwaltschaft-1433503.html