Bevor ich auf ein paar Dinge eingehe sag ich erstmal, dass ich dir keineswegs widersprechen will. Deinen Eindruck verstehe ich. Aber...
Hab jetzt noch ein paar Stunden mehr auf dem Konto und mein Eindruck verfestigt sich.
Das große Problem ist aus meiner Sicht, dass es für mich keinen großen Antrieb gibt weiterzumachen. Es gibt keinen zentralen Konflikt, nichts dass mich antreiben würde noch einen Planet zu erkunden, weil ich nie das Gefühl zu irgendwas beizutragen.
Ein paar Stunden heißt? Du bist im Zentrum, du hast den Atlas-Weg verfolgt oder du hängst einfach irgendwo im Universum und weißt nicht was du als nächstes tun sollst? Hört sich für mich nach letzterem an ... Aaaaah, die Frage nach dem Sinn des virtuellen Lebens
Im Grunde hab ich mit meiner süffisanten Frage drei Dinge genannt, die das Spiel vorgibt. Den Weg ins Zentrum beschreiten, den Atlas-Weg zu verfolgen oder eben tun und lassen was man will. Ich z.B. hatte erstmal das Ziel meinen Anzug zu vergrößern. Bin jetzt bei 44 Slots und konnte damit schon einige Stamina und Jetpack Upgrades reinpacken. Auf den nicht giftigen/radioaktiven/heißen/kalten Planeten kann ich ziemlich schnell von A nach B sprint-jet-packen und nebenher Ressourcen farmen, lohnt nicht auf jedem Planet, aber ohne Fleiß kein Preis... Brauche schließlich fucking viel Units. Das nächste Upgrade des Anzugs dürfte um die 370.000 kosten ... Das ist momentan mein Ziel. Nebenher verfolge ich den Atlas-Weg ... Mal gucken was da so kommt. Vielleicht läuft mir ein besseres Schiff über den Weg, ein 17er Multitool hab ich jetzt erstmal.
Ach ja, die Suche nach Formeln ist auch eine lohnende Sache. Fabriken raiden und hoffen dass man was bekommt, was man noch nicht hat... Hab z.B. eine Lemmium Formel, je nach Kurs verkauf ich ein Lemmium für ca. 30k, Herstellung kostet mich umgerechnet 16k, muss halt die Ressourcen sammeln (wobei Iron und Plutionium nicht wirklich selten sind
).
Was bringt mir der Upload von Entdeckungen, wenn ich keine Möglichkeit habe zu sehen, was andere entdeckt haben? Wozu trage ich eigentlich bei? Die "Geschichte" wird so fragmentarisch erzählt, dass ich keine Ahnung habe worum es eigentlich geht und warum mich deren Ausgang interessieren sollte.
Das mit dem Upload ... naja, das ist für mich auch nur eine Unit-Einnahme. Ab und zu vergebe ich lustige Namen ... einfach so. Ansonsten ist das eher dann witzig, wenn man irgendwo hinkommt, wo schon jemand war. Oder willst du eine Website, in der du Entdeckungen anderer liken kannst? Da such ich lieber weiter nach dem abgefahrensten Shice, den ich selbst finden kann. Share-Taste, Social-Media etc. So kann ich meine Entdeckungen teilen, wenn ich will.
Was die "Geschichte" angeht, so gibt es 3 Geschichten. Die Geschichte der 3 Rassen, die man am meisten über Monolithen und Ruinen erfährt. Klar ist es relativ rudimentär, aber ich hab mir sogar weniger erwartet, wenn ich ehrlich bin. Ich bin jetzt bei 274 Worten und es gibt immernoch Dialoge, bei denen ich komplett raten muss, weil kein bekanntes Wort dabei ist. Man kann es zwar cheesen, aber das lohnt sich nicht wirklich.
Ansonsten geht es hier um deine Geschichte, als einsamer Mensch (?) im Universum. Der Ausgang? Deine Sache, das ist doch eines der geilen Aspekte am Spiel... wusste man auch schon vorher ... Wie ich schon vor Release andauernd runterbetete, wer in Spielen gerne an die Hand genommen wird, wird mit NMS keine bzw. nicht lange Freude haben.
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Die Aliens sind völlig austauschbar. Der eine hat ne Maske auf, der andere ist klein und hat große Ohren, aber die Interaktion ist nahezu immer gleich. Hier und da gibts kleinere Rätsel, aber im Grunde findet keine relevante Interaktion statt, die irgendeine nachhaltige Wirkung hinterlässt.[/quote]
Naja, es gibt ein Kriegervolk, ein Handelsvolk und ein KI-Volk (ugly). Gek und Korvax haben eine gemeinsame Geschichte und es gibt auch ein paar Agenten der Korvax bei den Gek ...
Wie ich sagte, es ist rudimentär, aber am Ende haben die Völker eben eine Funktion. Sie handeln, sie schenken teilweise geile Multi-tools und sie sehen teiweise echt abgefahren aus und haben abgefahrene Namen. Aber sie spielen trotzdem nur eine Nebenrolle in "meiner Galaxie" ...
Was die Rätsel angeht, klar, das ist wie ein QTE in God of War ... Wird auf Dauer halt langweilig, aber letzten Endes muss man die Transmission-Tower nichtmal machen ... Die Dialog-Rätsel sind eh lukrativer imho.
Selbst wenn ich mal versuche diesen Pfad zu verlassen und Frachter angreife oder auf Planeten Raubbau betreibe, ist die einzige Reaktion, dass mich Wächter angreifen bis ich sie besiege oder abhaue. Komme ich zurück, ist es so, als wäre ich nie da gewesen.
Ja, das ist noch ein wenig unausgegoren. Mal schauen wie sich das in Zukunft weiter entwickelt. Das alles generiert wird, beim wegfliegen weggeschmissen und beim wieder hinfliegen erneut generiert wird, war auch bereits lange bekannt. Ist dem gesamten Prinzip geschuldet, mit all seinen Nachteilen. Ich find das simple Kämpfen gut, ich will gar nicht so viel kämpfen ...
Die Planeten sind - so schön und atemberaubend der erste Eindruck auch war - relativ austauschbar. Die Fauna finde ich nun nicht so spektakulär, als dass ich die Mühe auf mich nehmen müsste, noch irgendwo anders hinzufliegen.
Es ist weder besonders schwer zu überleben, noch gibt es irgendeine Herausforderung die über das Upgrade meines Anzugs oder meines Bohrers hinausgeht.
Einspruch!
Ich war in 7 Systemen und auf 13 Planete/Monden. Austauschbar war da bisher nichts. Extreme Bedingungen hattest du dann scheinbar auch noch nicht. Klar ist es selbst bei Extremen Bedingungen nicht "schwer" zu überleben, aber es ist schon was anderes, wenn dein Schutz gegen die Bedingungen innerhalb weniger Sekunden weg ist. Klar, 60 Grad plus oder Minus sind nicht gefährlich ...
So richtig spektakuläre Fauna hatte ich auch noch nicht, aber ich kam ja auch noch nicht arg viel herum. Ein Planet war nur von Pilz-Lebewesen die durch die Gegend gehüpft sind bevölkert, das war recht lustig, ansonsten ist da noch eine dicke Steigerung möglich ... All das was ich bisher gesehen habe, dürfte aus dem 90% Topf kommen ... Variationen eben, wie man es erwarten konnte. Aber meine Suche nach dem Spektakulären ist noch nicht beendet, so schnell gebe ich nicht auf
Was mache ich also? Ich fliege von Planet zu Planet, zu System von System und sammele Ressourcen. Hm.
Wenn du das machen willst, dann machst du das. Wenn du was anderes machen willst, dann machst du was anderes. ˉ\_(ツ)_/ˉ
Selbst wenn ich das gut mache, brauche ich die daraus entwickelten Upgrades und Technologien nicht wirklich. Eigentlich brauche ich nur mehr Platz im Inventar, um noch mehr sammeln zu können. Aber wofür?
Mehr Slots, Mehr Ressourcen, Mehr Units (hast du mal gesehen was die großen Schiffe kosten?) Und ein Multitool, das Mit einem Bzzzz +200 XYZ abbauen kann ist definitiv eine Investition wert
So spannend der Ansatz und so toll die Atmosphäre von No Man's Sky auch ist, für mich fehlt einfach die grundsätzliche Herausforderung. Ich fühle mich schlichtweg verloren in einem riesigen Universum, in dem ich keine Rolle spiele und in dem niemand irgendetwas tut. So beschränkt sich das Spiel auf den Abbau von Ressourcen, bis ich irgendwann eines schönen Tages das Zentrum erreiche. Bis dahin ist aber schon so viel Zeit vergangen, dass es mich überhaupt nicht mehr interessiert, was dort ist.
Wie oben schon gesagt, ich kann dich verstehen. Ich finde es toll wie du es ausdrückst, ich wollte trotzdem ein wenig darauf eingehen und aus meinem eigenen Erfahrungssschatz mit dem Spiel meine Sicht der Dinge schildern, die sich ja nicht grundsätzlich unterscheidet, aber eben anders aufgenommen/verarbeitet wird.
Mir persönlich reicht es halt auf einem Planet durch die Gegend zu wackeln, die seltene Ressource zu suchen, ein wenig zu farmen, Monolithen und Fabriken abgreifen, am Besten noch alle einzigartigen Spezies scannen und dann ab zum nächsten Planeten. Da hab ich grad mehr Spaß dran, als ich jemals in einem Sport-/Renn- oder Puzzlespiel hätte. Das wird nicht dauerhaft so bleiben, auch ich werde irgendwann an dem Punkt angelangt sein, wo ich das nur noch ab und zu mache, denn das Spiel ist keineswegs perfekt (bzw. fertig). Allein schon die Einblendung, dass ich die Photonen-Kanone mit Oxiden aufladen muss (sie aber bei 0% wunderbar ballert), im Menü selbst kann man sie nicht aufladen, dafür den Photon-Beam, den aber mit Isotopen, ist aber auf 100%, kann man nicht benutzen, muss man daher auch nicht nachladen. Es gibt noch andere solche Dinge im Spiel ... Aber ich kann Hello Games auch verstehen, eine weitere Verschiebung wäre Katastrophaler gewesen, als alle verwirrten Gestalten die momentan flennen und "ihr habt gelogen" schreien, oder rumtrollen, oder sich freuen, dass viele enttäuscht sind.
Das Spiel hat an alledem keine Schuld, im Gegenteil. Die Spielergemeinschaft ist einfach nur noch abgefuckt. Umso mehr genieße ich meine Einsamkeit in NMS.
tl;dr:
mach dir nix draus, du wirst nicht der letzte sein, dem es so geht