Das Groh unter uns wird sicher die meisten Sony-Meldungen, die vor allem im Zusammenhang mit der nach wie vor andauernden Server-Downtime infolge eines Hacker-Angriffs stehen, schulterzuckend, wenn nicht gar gleichgültig hinnehmen. Zu oft und zu viel ergehen Meldungen, da der Konzern wieder einen vermeintlichen Wahrheitsfetzen ans Tageslicht fördert, ohne dabei wesentlich etwas zu sagen. Dabei ist die Situation schon unangenehm genug, vor allem für Spieler die sich gerne einmal Online-Duelle liefern oder sich frisches Material aus dem PSN-Shop saugen wollen. Und speziell diese Nutzer müssen auch weiter darben und darauf warten, ob und wann Sony ihren Playstation Network Dienst wieder hochfährt.
Ein Umstand, dem sich nun auch der VDVC = Verband für Deutschlands Video- und Computerspieler angenommen hat und in einer entsprechenden Stellungnahme, verfasst von Patrick Schönfeldt, das Vorgehen des Unternehmens Sony kritisiert. Neben technischen Fachsimpeleien, welche partiell auch schon widerlegt worden sind (Stichwort Apache Server) sowie dem Revue passieren lassen der Geschehnisse der letzten Wochen, nimmt der VDVC unter anderem die andauernde PSN-Downtime unter Beschuss. Gehe es nach dem Verband, wäre es für Sony generell ein Leichtes, den Millionen Spielern weltweit das Online-Gaming sozusagen von jetzt auf gleich wieder zu ermöglichen. So verweist der VDVC u.a. auf die Konkurrenz wie z.B. Nintendo, Microsoft oder auch Steam, welche mit deutlich einfacheren Verfahren dem Spieler den Zugang zum Online-Gaming als auch zu den zugehörigen Marktplätzen verschaffen. Der VDVC kritisiert vor allem, dass Sony scheinbar partout auf vollständige Adressdaten besteht, während die anderen Anbieter mit Emailadressen, Vornamen, Geburtsdatum sowie Staatszugehörigkeit zufrieden seien. Gehe es nach dem Verband, müsste Sony besonders jetzt mit Kundenfreundlichkeit glänzen und die Server wieder hochfahren. Die Empfehlung des VDVC dahingehend lautet, dass alle nicht benötigen Daten aus dem Sony-Bestand entfernt und die Server wieder hoch gefahren werden. Der Verband stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, wieso Sony die Adresse wissen muss, damit der betreffende Spieler online spielen kann. Zitat:
“Aus Kundensicht sollte Sony alle nicht unbedingt benötigenden Datenbestände aus dem System löschen und sein Netzwerk wieder hochfahren. Sony muss doch die Adresse des Spielers nicht wissen, um diesen online spielen zu lassen.“
Passend dazu erläutert Schönfeldt anhand eines Vergleichs mit anderen Anbietern, welche Daten im Zweifel relevant sind. So schätzt der Verband die Situation dahingehend ein, dass der Online-Betrieb für die Playstation-Nutzer leicht wieder zur Verfügung gestellt werden könnte. Das dem allerdings nicht so ist, begründet der VDVC mit der Vermutung, dass Sony auf den bis dato gesammelten Daten „sitzen bleiben will“ und man diese wohl unter allen Umständen behalten möchte. Fakt oder an den Haaren herbei gezogen? Für den Verband jedenfalls scheint das "Daten behalten wollen" eine gegebene Tatsache, die Schönfeldt wie folgt kommentiert:
“Dass offenbar selbst jetzt noch zwanghaft versucht wird, die Datenbestände zu behalten, blamiert die Verantwortlichen. Sony sollte aus dem Skandal lernen und sich in Datensparsamkeit üben: Wo keine Daten sind, können auch keine gestohlen werden.“
Gehe es nach dem Verband, so Schönfeldt, sollte Sony keine Zeit darin investieren Daten zu sichern, sondern lieber Daten entfernen, auf das Wesentliche beschränken und Spielern das bieten, worauf sie seit Mitte April verzichten müssen: Online-Anbindung zum PSN-Netz und natürlich Online-Spielvergnügen.