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PSN-Name: AngelVsMadman
Am 26. September 1990 erschien das erste Spiel aus einer Reihe, die bis zu ihrem Untergang die grafische Referenz im PC-Bereich spielen sollte und erstmals Games & Erzählung durch FMV bis an die (zu teuren) Grenzen treiben sollte.
Aber langsam was ist Wing Commander?
Der erste dem Massenmarkt zugängliche Space-Sim. Im Vergleich waren andere Spiele wie davor Elite und das fast gleichzeitig erschienene X-Wing deutlich "sperriger" und Sim-lastiger. Wing Commander war einfacher dank der simpleren Steuerung und der sehr offenen Missionsstruktur. Man musste eine Mission nicht erfolgreich erledigen, nur überleben. Wenn man aber alle Aufträge in den Sand setzte, ging die Kampagne verloren.
Es gab noch 2 Erweiterungen, muss man nicht gespielt haben, aber waren deutlich schwerer und nur für Leute die auch das Hauptspiel durch hatten.
1992 gabs sogar für SNES einen Port und später eine aufgebohrte Version für den 3DO.
Bereits 1991 erschien mit Wing Commander II: Vengeance of the Kilrathi ein deutlich lineareres Spiel, das sich viel mehr auf die Präsentation der Story konzentrierte als noch Teil 1. An der Grafik änderte sich kaum etwas und abseits der Kämpfe gegen echten Großkampfschiffen (die man wie ein Torpedobomber aus dem WW2 langsam anfliegen musste), gab es auch im Gameplay kaum Änderungen.
1993 versuchte sich das Studio an einer Elite-Version von Wing Commander. Wing Commander: Privateer bot zwar auch einen roten Faden, der alles zusammen hielt, aber hier konnte man wie im Genregründer als Händler oder Söldner sein Geld und damit bessere Ausrüstung und Schiffe verdienen.
Erstmals RICHTIGE 3D konnte man im Ableger Strike Commander 1993 finden. Das Spiel war quasi ein Privateer mit einem Ace Combat-Thema. Statt im Weltraum gegen die Katzen-Aliens Kilrathi zu kämpfen übernimmt man in einem "zukünftigen Amerika von 2011, das wieder in viele Bundesstaaten zerfallen ist und um die verbleibenden Ölressourcen kämpft" das Steuer einer F-16. Setzte neue Grafikbenchmarks, zerlegte jeden PC, zeigte was Wing Commander 3 erst alles drauf haben musste.
Der nächste große Schritt war 1994 Wing Commander III: Heart of the Tiger, welches eine echte 3D-Engine bot (zuvor waren alle Schiffe und Waffen nur 2D Objekte) und die damals so beliebten Full Motion Video als roter Erzählfaden benutzten. Aus heutiger Sicht wirkt das stark amateurhaft, aber selbst im direkten Vergleich mit zB Rebel Assault war das schon fast Oscar-reif. Ja da wurde SEHR viel vor Greenscreen gedreht, dafür bot man echte Hollywood-Größen wie Malcolm McDowell , John Rhys-Davies oder Mark Hamill.
Mein Rechner packte die Grafik damals nicht und so musste ich warten (leider wusste ich nichts von der 1996 erschienenen PS1-Version).
Der Nachteil war, dass man hier ein SEHR lineares Spiel vorfand, ähnlich wie schon Teil 2. Nur an wenigen Stellen gab es die Option den Auftrag nicht zu schaffen, ein zu oft durchgeführtes FUBA führte aber zu einem aussichtslosen Kampf gegen ein übergroßes Flaggschiff der Gegner, quasi ein Gameover.
Den Bock schoss aber 1996 Wing Commander IV: The Price of Freedom ab. Das war immer noch Pentium-fressend auf SVGA, aber den größten Sprung machten die FMV-Sequenzen. Auf ganzen 6 CDs war eine Handlung hinterlegt, die tatsächlich Film-reif war. Man setzte viel mehr auf Kulissen und hier gab es sogar noch mehr Stellen als bei Teil 3 wo man durch direkte Handlungen (eher in den Filmsequenzen als im Gameplay durch Erfolg und Scheitern) die Story & das Gameplay etwas beeinflussen konnte. Eher in der Richtung "greifen wir A, B oder C an" und das Spiel endete (wenn man es nicht verkackte auf die selbe Art).
Lange Zeit galt es dank seiner FMV als teuerste Spiel aller Zeiten mit einem damals noch nie gesehenen 12Mio $ Budget.
Auch hier gab es im Jahr danach noch einen PS1-Port, der sich aber deutlicher von der PC-Version unterschied was die Steuerung/Gameplay betrifft.
Meine persönliche große Liebe war aber Wing Commander: Prophecy das 1997 das Franchise neu beleben sollte. Das Problem am 4er war nämlich: es war VIEL zu teuer.
Chris Roberts war wie viele aus der Spieleschmiede Origins nun ein ziemliches Ego und für den neuen Besitzer EA eher eine Nervensäge als ein Goldesel.
Die Filmsequenzen hatten das Budget gesprengt und machten Wing Commander 4 zu einem der teuersten Spiele seiner Zeit und das ging FAST in die Hose. Das Spiel verkaufte sich gut, aber konnte das Budget nur knapp wieder einspielen, was für keinen Publisher eine Option ist.
Der Nachfolger sollte billiger sein und wieder deutlich Gewinn machen. Tatsächlich konzentrierte man sich hier erstmals seit Wing Commander 3 wieder mehr auf das Gameplay. Im Vordergrund standen große Raumschlachten, die dank den damals aufkeimenden 3D-Beschleuniger Grafikkarten (oder eher noch Grafikkarten-Erweiterungen, die damaligen 3DFX-Karten mussten noch mit den eingebauten 2D-Karten verbunden werden) eindrucksvoll in Szene gesetzt wurden.
Wie in Wing Commander 2 gabs wieder reine Bomber und erstmals auch richtige Abfangeinsätze. Die Jäger unterschieden sich deutlich und die Fans konnten es schon nicht erwarten mit "ihrem" Jäger auch online aufeinander los zu gehen.
Denn später sollte ein richtiges Wing Commander Online folgen .... nur leider war Wing Commander Prophecy nicht der erwartete Erfolg.
Space-Sims waren auf den absteigenden Ast. Die deutlich "einfacheren" (von der Steuerung, nicht vom Schwierigkeitsgrad) First Person Shooter übernahmen von den Space und Flugsims Anfang der 00er die Aufgabe grafische Benchmarks zu setzen und die Corefanse die übrig blieb reichte einfach nicht mehr um die Budgets zu rechtfertigen.
Es gab noch mehrere Versuche inkl. eine "Textbriefing only"-Erweiterung Secret Ops, die wie in 1&2 die Story in schwereren Missionen fortsetzen sollte. Nur dass EA gleichzeitig versuchte die Online-Destribution via Download (und nicht mehr teuer in den Handel zu stellen) damit testen wollte...aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass sowas mit einem 56k-Modem die Telefonrechnung und damit die Geduld der Eltern bis ans Äußerste spannte.
Tja Wing Commander ist tot, aber wer einen PC hat und nochmal in die Serie eintauchen will:
GOG hat gerade einen Space Sale inkl. Requiem für die Serie
Wer nichts mehr am PC damit zu tun haben will:
Aktuell ist diese Woche Rebel Galaxy Outlaw erschienen. Quasi ein Privateer für die PS4. Kostet mit 30€ auch nicht die Welt
Aber langsam was ist Wing Commander?
Der erste dem Massenmarkt zugängliche Space-Sim. Im Vergleich waren andere Spiele wie davor Elite und das fast gleichzeitig erschienene X-Wing deutlich "sperriger" und Sim-lastiger. Wing Commander war einfacher dank der simpleren Steuerung und der sehr offenen Missionsstruktur. Man musste eine Mission nicht erfolgreich erledigen, nur überleben. Wenn man aber alle Aufträge in den Sand setzte, ging die Kampagne verloren.
Es gab noch 2 Erweiterungen, muss man nicht gespielt haben, aber waren deutlich schwerer und nur für Leute die auch das Hauptspiel durch hatten.
1992 gabs sogar für SNES einen Port und später eine aufgebohrte Version für den 3DO.
Bereits 1991 erschien mit Wing Commander II: Vengeance of the Kilrathi ein deutlich lineareres Spiel, das sich viel mehr auf die Präsentation der Story konzentrierte als noch Teil 1. An der Grafik änderte sich kaum etwas und abseits der Kämpfe gegen echten Großkampfschiffen (die man wie ein Torpedobomber aus dem WW2 langsam anfliegen musste), gab es auch im Gameplay kaum Änderungen.
1993 versuchte sich das Studio an einer Elite-Version von Wing Commander. Wing Commander: Privateer bot zwar auch einen roten Faden, der alles zusammen hielt, aber hier konnte man wie im Genregründer als Händler oder Söldner sein Geld und damit bessere Ausrüstung und Schiffe verdienen.
Erstmals RICHTIGE 3D konnte man im Ableger Strike Commander 1993 finden. Das Spiel war quasi ein Privateer mit einem Ace Combat-Thema. Statt im Weltraum gegen die Katzen-Aliens Kilrathi zu kämpfen übernimmt man in einem "zukünftigen Amerika von 2011, das wieder in viele Bundesstaaten zerfallen ist und um die verbleibenden Ölressourcen kämpft" das Steuer einer F-16. Setzte neue Grafikbenchmarks, zerlegte jeden PC, zeigte was Wing Commander 3 erst alles drauf haben musste.
Der nächste große Schritt war 1994 Wing Commander III: Heart of the Tiger, welches eine echte 3D-Engine bot (zuvor waren alle Schiffe und Waffen nur 2D Objekte) und die damals so beliebten Full Motion Video als roter Erzählfaden benutzten. Aus heutiger Sicht wirkt das stark amateurhaft, aber selbst im direkten Vergleich mit zB Rebel Assault war das schon fast Oscar-reif. Ja da wurde SEHR viel vor Greenscreen gedreht, dafür bot man echte Hollywood-Größen wie Malcolm McDowell , John Rhys-Davies oder Mark Hamill.
Mein Rechner packte die Grafik damals nicht und so musste ich warten (leider wusste ich nichts von der 1996 erschienenen PS1-Version).
Der Nachteil war, dass man hier ein SEHR lineares Spiel vorfand, ähnlich wie schon Teil 2. Nur an wenigen Stellen gab es die Option den Auftrag nicht zu schaffen, ein zu oft durchgeführtes FUBA führte aber zu einem aussichtslosen Kampf gegen ein übergroßes Flaggschiff der Gegner, quasi ein Gameover.
Den Bock schoss aber 1996 Wing Commander IV: The Price of Freedom ab. Das war immer noch Pentium-fressend auf SVGA, aber den größten Sprung machten die FMV-Sequenzen. Auf ganzen 6 CDs war eine Handlung hinterlegt, die tatsächlich Film-reif war. Man setzte viel mehr auf Kulissen und hier gab es sogar noch mehr Stellen als bei Teil 3 wo man durch direkte Handlungen (eher in den Filmsequenzen als im Gameplay durch Erfolg und Scheitern) die Story & das Gameplay etwas beeinflussen konnte. Eher in der Richtung "greifen wir A, B oder C an" und das Spiel endete (wenn man es nicht verkackte auf die selbe Art).
Lange Zeit galt es dank seiner FMV als teuerste Spiel aller Zeiten mit einem damals noch nie gesehenen 12Mio $ Budget.
Auch hier gab es im Jahr danach noch einen PS1-Port, der sich aber deutlicher von der PC-Version unterschied was die Steuerung/Gameplay betrifft.
Meine persönliche große Liebe war aber Wing Commander: Prophecy das 1997 das Franchise neu beleben sollte. Das Problem am 4er war nämlich: es war VIEL zu teuer.
Chris Roberts war wie viele aus der Spieleschmiede Origins nun ein ziemliches Ego und für den neuen Besitzer EA eher eine Nervensäge als ein Goldesel.
Die Filmsequenzen hatten das Budget gesprengt und machten Wing Commander 4 zu einem der teuersten Spiele seiner Zeit und das ging FAST in die Hose. Das Spiel verkaufte sich gut, aber konnte das Budget nur knapp wieder einspielen, was für keinen Publisher eine Option ist.
Der Nachfolger sollte billiger sein und wieder deutlich Gewinn machen. Tatsächlich konzentrierte man sich hier erstmals seit Wing Commander 3 wieder mehr auf das Gameplay. Im Vordergrund standen große Raumschlachten, die dank den damals aufkeimenden 3D-Beschleuniger Grafikkarten (oder eher noch Grafikkarten-Erweiterungen, die damaligen 3DFX-Karten mussten noch mit den eingebauten 2D-Karten verbunden werden) eindrucksvoll in Szene gesetzt wurden.
Wie in Wing Commander 2 gabs wieder reine Bomber und erstmals auch richtige Abfangeinsätze. Die Jäger unterschieden sich deutlich und die Fans konnten es schon nicht erwarten mit "ihrem" Jäger auch online aufeinander los zu gehen.
Denn später sollte ein richtiges Wing Commander Online folgen .... nur leider war Wing Commander Prophecy nicht der erwartete Erfolg.
Space-Sims waren auf den absteigenden Ast. Die deutlich "einfacheren" (von der Steuerung, nicht vom Schwierigkeitsgrad) First Person Shooter übernahmen von den Space und Flugsims Anfang der 00er die Aufgabe grafische Benchmarks zu setzen und die Corefanse die übrig blieb reichte einfach nicht mehr um die Budgets zu rechtfertigen.
Es gab noch mehrere Versuche inkl. eine "Textbriefing only"-Erweiterung Secret Ops, die wie in 1&2 die Story in schwereren Missionen fortsetzen sollte. Nur dass EA gleichzeitig versuchte die Online-Destribution via Download (und nicht mehr teuer in den Handel zu stellen) damit testen wollte...aus persönlicher Erfahrung kann ich sagen, dass sowas mit einem 56k-Modem die Telefonrechnung und damit die Geduld der Eltern bis ans Äußerste spannte.
Tja Wing Commander ist tot, aber wer einen PC hat und nochmal in die Serie eintauchen will:
GOG hat gerade einen Space Sale inkl. Requiem für die Serie
Wer nichts mehr am PC damit zu tun haben will:
Aktuell ist diese Woche Rebel Galaxy Outlaw erschienen. Quasi ein Privateer für die PS4. Kostet mit 30€ auch nicht die Welt