Als Plasmaverfechter will ich mich auch mal in diese interessante Diskussion einklinken, da hier bei bei vielen LCD Besitzern doch etwas Fachkenntnis fehlt und viele Vorurteile gegenüber der Plasma Technologie wohl nur auf Hörensagen beruhen.
Wenn es um Plasma TVs geht, gibt es vorallem zwei Schlagworte seitens Media Markt Verkäufern und LCD Besitzern zu hören - "Burn in" und "Phosphor Lag".
Ein Burn in bezeichnet das dauerhafte Einbrennen eines Bildes oder -inhaltes (Anzeigen, Senderlogos) in den Plasma Bildschirm. Dieser Effekt tritt auf, weil das Phosphor, das zur Bilderzeugung genutzt wird, sehr heiß wird.
Er ist irreparabel und eine der Kinderkrankheiten der Plasma Technik. Heutzutage ist die Technologie selbstverständlich deutlich ausgereifter, u.a. wird das Phosphor nicht mehr so heiß, sodass ein "echter" Burn in nur dann auftritt, wenn ein statischer Bildinhalt über viele, viele Stunden ununterbrochen angezeigt wird. Eine 6-Stunden-Zockerpartie reicht dazu nicht aus.
Was nach einer durchgezockten Nacht auf dem Bildschirm zu sehen ist, hat mit einem Burn in nichts zu tun, sondern wird als "Nachleuchten" bezeichnet.
Dies ist eine Art Geisterbild, das nach einiger Zeit (abhängig von der Dauer des statischen Bildes/ -inhaltes) wieder verschwindet und ungefährlich ist. Um den Bildschirm wieder zu bereinigen, reicht es, ein anderes Spiel oder einen Film einzulegen. Alternativ haben die Plasma Hersteller auch verschieden Funktionen (Weißbild, Farbinvertierung, ect.) in die Firmware ihrer Bildschirme integriert, sodass ein Geisterbild sehr schnell gelöscht werden kann.
Schaue ich nun meine Leben lang nur ARD, wird sich das Senderlogo irgendwann einbrennen, da das Geisterbild keine Chance hat, zu verschwinden. Nutze ich hingegen regelmäßig die Weißbild Funktion des Plasmas, ist selbst das kein Problem, da so der Bildschirm von Nachleuchten befreit wird.
Das Fernsehbild durch den Bildschirm in Abständen um einige Pixel verschieben zu lassen ist meiner Meinung nach wenig sinnvoll, da die Senderlogos oft so groß sind, das einige Pixel dennoch immer den gleichen Inhalt zeigen.
Nachleuchten und die Gefahr eines Burn in werden mit der Zeit geringer, da sich das Phosphor fortlaufend verbraucht und weniger aggressiv ist. Die Anfangsphase gilt als besonders kritisch, da das Phosphor hier noch seine volle Leuchtkraft besitzt. Viele Besitzer fahren ihre TVs ein, schauen die ersten 100-200 Stunden also nur Blu Rays oder DVDs, um jeden statischen Bildinhalt zu vermeiden. Ich halte davon nichts und hatte bisher auch keine Probleme damit.
Dabei ist es außerdem von Spiel zu Spiel unterschiedlich, wie stark sich das Nachleuchten bemerkbar macht. Gears of War, GTA IV sind im Mittelfeld einzuordnen, WipEout HD oder Killzone 2 hinterlassen auch nach vielen Stunden keine oder nur schwache Geisterbilder. Die aggressivsten Bildschirmanzeigen, die mir je untergekommen sind, hat Motorstorm, diese leuchten bereits nach wenigen Minuten nach. Aber dennoch brennen sie sich auch nach Stunden nicht dauerhaft ein.
Das Phosphor Lag hat mit obiger Problematik, bis auf die Tatsache, das beides auf Phosphor zurückzuführen ist, nichts zu tun.
In einer Plasmazelle ist Phosphor in den drei Grundfarben Rot, Grün und Blau vorhanden. Das grüne Phosphor ist etwas "träger" als die anderen beiden, was dazu führt, dass schnell bewegte Objekte eine grüne Doppelkontur zeigen können. Dieser Effekt, für den das menschliche Auge unterschiedlich stark empfänglich ist, wird als Phosphor Lag bezeichnet. Nicht jeder sieht es, nicht jeder Plasma Schirm hat dieses Problem. Im Allgemeinen soll dieses Phänomen bei Panasonic Geräten besonders ausgeprägt sein, ich habe von Besitzern aber auch schon Gegenteiliges gehört. Pioneers Kuro Plasmas kennen dieses Problem nicht, LG liegt irgendwo in der Mitte. Dies ist aber meine persönliche Einschätzung, Plasma Fans haben dazu sehr unterschiedlich Ansichten.
Auch das Phosphor Lag wird mit zunehmenden Alter des Plasmas geringer, die verschiedenen Farben nähern sich in Bezug auf Trägheit immer weiter an.
Soviel erstmal zu den Schattenseiten der Plasma Technik. Doch was spricht eigentlich für einen Plasma? Laut Aussage vieler Geizmärkte ist diese Technologie doch veraltet und entwickelt sich nicht weiter? LCDs sind doch viel unkomplizierter?
Der einfachste Weg, einen Menschen von den Vorzügen eines Plasmas zu überzeugen ist, ihm selbigen vorzuführen. Seien es die natürlichen Farben, der tiefe Schwarzwert oder die Bewegungsschärfe. Kein LCD kann hier mithalten.
Apropos LCD: Plasmas enwickeln sich nicht weiter? Ich bin der Meinung, LCDs müssen sich weiterentwickeln, um einem Plasma ebenbürtig zu werden. Motionflow, LED Backlight, PC Mode, pulsierendes Backlight..... Alles Technologien, um die LCD Technik konkurrenzfähiger zu machen und die der Kunde teuer bezahlen darf. Jedes Jahr aufs neue, den pfiffigen Ingenieuren fällt schließlich immer noch etws ein, um das Bild zu verbessern. Mal mehr, mal weniger ausgereift.
Bewegungsunschärfe, Schwarzwert, Inputlag, Clouding, ungleichmäßige Auleuchtung, Black Crush, minderwertige Panels, Blickwinkelabhängigkeit - alles Themen, die Plasmabesitzer nicht interessieren. Die letzte große technische Innovation auf dem Plasma Markt war die 100Hz Schaltung, um das Bildflimmern zu eliminieren. Mehr nicht. Alles andere und das was noch kommt (Kuro Plasmas, unendlicher Kontrast, geringerer Energieverbrauch, Bautiefe von unter einem Zentimeter...) sind die Ergebnisse der stetigen Verbesserung der Technologie an sich, die im Kern aber die gleiche geblieben ist. Keine Spezialchips, keine Bildverbesser, nur leuchtendes Plasma.
Die besten HDTVs der Welt sind allesamt Plasmas. Angeführt von Pioneers Kuro Plasma, der ein sagenhaftes Bild liefert, egal ob SD oder HD Material. Nicht umsonst sind die Kuro Plasmas die Referenzbildschrime, an denen jeder andere HDTV, unabhängig von der Technologie, in Testlabors gemessen wird. Möge Panasonic die Technologie in Ehren halten!
Der einzige HDTV, der auf Augenhöhe und den Pioneer Plasmas sogar in eingen Disziplinen überlegen ist, ist der Mitsubishi Laser Vue. Ein famoser HDTV, der superbes Bild mit niedrigem Stromverbrauch vereint. Bedenkt man dabei noch, dass es sich hier um die erste Generation Laser TVs handelt und dieser bereits mit Pioneers Flaggschiff konkurieren kann, hinter dem fast 20 Jahre Entwicklung stehen, komme ich aus den schwärmen nicht mehr heraus.
Die OLED Technologie, der heilige Gral vieler LCD Besitzer, hat indes noch mit dem Thema Burn in zu kämpfen......
Das Totschlagargument Kosten zählt nicht mehr. Der Stromverbrauch ist variabel und durch diverse Stromsparfunktionen regelbar. Die Preise sind im Sturtzflug und der Gegenwert enorm. Zu diesen beiden Punkten gibt es gleich noch ein Paradebeispiel.