Es hören sich vermutlich VIELE Spiele in der Konzeptphase toll und fantastisch an. Ein gutes Team setzt aus diesem Rohimpuls dann ein gutes bis fantastisches Spiel um.
Überambitionen gab es schon zur PS1/2 Ära, mit dem Unterschied, dass man damals aufgrund des Unterschiedes im Worst Case zu dem auch damals gute Teams immer wieder mal kamen, das Ding in einem Jahr mit VERDAMMT viel Crunch zu retten war. Und damals gingen die noch 20-jährigen Entwickler ohne Family dann stolz mit den Bonis für die 8 bzw. 9 von 10 Wertungen heim.
Wenn die Teams bei Bioware ähnliche Schlüsse gezogen haben wie Jason Schreier in seinen Büchern, sollte (neben einem vernünftigen Projektmanagement) man kleiner Brötchen backen und die gut umsetzen.
Hab mir die ME Trilogie ja auch nochmal gegeben und die waren aus HEUTIGER Sicht auch SEHR beschränkt. ME1 ist sogar abseits mancher verwinkelter Gänge linear wie COD. Aber die hat mir das damals halt noch wie eine offene Welt verkauft.
Dagegen bin ich in Andromeda leere Wüsten und Eisplaneten abgefahren, die schon nach 20min klar machten, dass ich da nur lieblose Questgeber und Sammelkram finden kann.
Da hatte ich auch nichts davon, dass man ursprünglich mal eine frei durchquerbare Galaxie geplant hatte. Schön war nur das Aliendesign, das man quasi im spielbaren Intro bzw. Tutorial erlebte...dann musste aus Zeitmangel alles x-mal kopiert werden.
Als Positivbeispiel möchte ich auch hier Guardians of the Galaxy aufführen. Das Kampfsystem alleine würde keinen Blumentopf gewinnen (Ähnlichkeit zu Mass Effect) und eine sehr lineare Erzählstruktur hat. Aber die Alienwelten und Alienvölker FÜHLEN und SEHEN auch so aus.
Da brauche ich keine Open-World Sandbox in der ich (warum auch immer) 60min von einem Ende zum anderen fahren kann. Sowas kann nur Rockstar mit deren üppigen Budgets & Personal halbwegs sinnvoll umsetzen. Das packt kein Bioware.