Bin seit gestern auch mit der Story durch... Mein kleines (spoilerfreies) Fazit:
Ich finde sehr viel an dem Spiel gut, z.B. die Modernisierung der FF-Struktur an sich. Die offene Welt ist gelungen, das Kampfsystem ebenfalls und die generellen Spielmechaniken auch, wenn man mal davon absieht, dass man Summons nicht mehr so leicht zur Hand hat wie z.B. in Teil 7 oder 10.
Was mir wirklich gar nicht gefallen hat, war das Storytelling. Die Story an sich ist auch nicht gerade stark oder emotional, aber die Art und Weise, wie sie erzählt wird, ist wirklich unter aller Kanone. Ich würde sogar sagen, ich habe noch nie eine so schlecht erzählte Story in einem FF-Teil erlebt (ich habe von 7-15 alle gespielt, außer XIV als reinen Online-Teil). Wer sich nach XV noch beschwert, die Story von XII sei schlecht oder schlecht erzählt, sollte mal ordentlich darüber nachdenken, was er da überhaupt sagt.
In ca 2/3 des Spiels findet so gut wie gar keine Story- oder Charakterentwicklung statt, dafür werden im letzten Drittel so viele Dinge reingequetscht, die auch manchmal nicht wirklich kohärent miteinander in Beziehung stehen, dass man erstmal nachdenken müsste, das aber nicht kann, weil eben so viel auf einen einprasselt. Sehr schlechtes Pacing (und ich meine damit nicht nur das berühmte Kapitel 13).
Ein weiteres Problem ist, dass viele der eigentlich wichtigsten Handlungspunkte Off Screen passieren, was es schwer macht, eine Verbindung zum Geschehenen aufzubauen. Das kann man ein oder zweimal als Stilmittel machen, aber nicht dauernd. Der größte Fehler ist sowieso, die gesamte Story vor dem Spiel in Kingsglaive zu erzählen. Dadurch fehlt dem Spieler der gesamte Kontext, denn dieser wird im Spiel selbst nur äußerst dürftig behandelt.
Von den Sidequests will ich gar nicht reden. Das hatte ich ja schon mal hier geposted.