Und Platin. Der positive Eindruck von gestern hat sich bestätigt bzw. noch deutlich verstärkt, da Hellblade ab dem zweiten Drittel dramaturgisch und erzählerisch eine Richtung einschlägt, die weit über das hinausgeht, was ich bisher in Videospielen gesehen habe. Zu Beginn des Spiels wird eine Text eingeblendet, der davor warnt, dass Hellblade verstörend auf den ein oder anderen Spieler wirken kann. Ich tue sowas immer mit einem Augenrollen ab, aber hier haben die Entwickler den Mund nicht zu voll genommen. Hellblade erschafft Bilder und Szenen von einer Eindringlichkeit und morbiden Schönheit, die man selbst erlebt haben muss. Noch während ich schreibe geistern Bilder und Stimmen aus dem Spielverlauf durch meinen Kopf. Meine Freundin und ich haben die letzten beiden Spieldrittel an einem Stück bestritten und fühle mich emotional regelrecht erschöpft und ausgezehrt. Man merkt deutlich, dass Psychologen und Therapeuten an der Entstehung des Spiels mitgewirkt haben. Hellblade ist ein Abstieg in die tiefsten Tiefen von Senuas Seele. In ihre persönliche Hölle.
Ninja Theory hat hier etwas einzigartiges geschaffen, das Team scheint einige sehr helle Köpfe der Industrie zu beschäftigen. Wenn das Indie-AAA ist, bitte mehr davon.