Was in der Meldung nicht angesprochen wird ist, dass Cameron
gleichzeitig auch angekündigt hat den Besitz von sogenannter
"Vergewaltigungspornografie" unter Strafe zu stellen. Was damit genau
gemeint ist? Schwierige Frage, aber wenn man die Richtlinien der
BBFC, FSK/BPjS auf britisch, zu grunde legt, dürfte etwa die Hälfte
der Kontinentalen- und US-Produktionen darunter fallen. Bisher waren
die Produktionen zwar auch nicht erlaubt, aber der Besitz wurde nicht
bestraft.
Mit dem erlaubten Verkauf ist auch so eine Sache. Es dürfen in GB nur
Filme verkauft und abgeboten werden, die eine offizielle
Altersfreigabe durch die BBFC bekommen haben (R-18 ). Bei Pornos wurde
da dann auch entsprechend der aufgestellten Richtlinie immer schon
kräftig geschnitten. Der Verkauf sollte auch nur über besonders
lizenzierte Video- und Sexläden erfolgen. Leider kam da dann das
Internet irgendwie dazwischen. Was eigentlich abzusehen war.
Pornografie ist in GB offiziell erst seit Juli 2000 erlaubt. Da wurde
die Spruchpraxis der BBFC für Erteilung der notwendigen
Altersfreigabe angepasst. Schon damals wurde darauf hingewiesen, dass
durch die Entwicklung des Internets die BBFC unterlaufen werden kann
und eigentlich eine vergleichbare Freigabepraxis wie
Kontinentaleuropa und den USA sinnvoller sei.
Was Cameron mit seinen Konservativen da vollzieht ist eher der
Versuch den Geist wieder in die Flasche zu bekommen. Dafür muss dann
mal wieder der Kinder- und Jugendschutz herhalten unter Verwendung
des ganzen grossen Kalibers Kampf gegen Kipo. Wobei seltsamerweise
der Besitz von Gewaltorgien ohne Sex weiterhin legal bleibt. Aber
wahrscheinlich soll mit der vagen Definition von Gewalt mit Sex in
Verbindung mit der Registrierung der Freischaltung ein neues
Überwachungsinstrument geschaffen werden. Wer freigeschaltet ist
dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen das Besitzverbot
verstossen. Da lohnt sich doch mal eine Durchsuchung. Verschlüsseln
hilft in GB ja nicht, da man bei Verweigerung des Zugangs fünf Jahre
Gefängnis bekommt.