Lair Review
Hallo zusammen!
Soooo, ich habe Lair ausgiebig gespielt (bin gerade bei Mission 10) und was soll ich sagen? Ich lebe noch!
Wie euch sicherlich auch ist es mir ziemlich flau im Magen geworden, wenn es dieser Tage um das Thema Lair ging. Für mich war dieses Spiel DER Kaufgrund für die PS3, ich habe viel von ihm erwartet und nach den vielen Reviews brach für mich eine kleine Welt zusammen. Um gleich zur Sache zu kommen:
Ist Lair wirklich so schlecht? Nein. Ist es ein Überspiel? Auch nicht. Hier mein (vorläufiges) Review:
Die gesamte Menüstruktur erinnert frappierend an die Star Wars Spiele von Factor 5, sei es das Medaillensystem oder das kurze Briefing vor jeder Mission. Auch der Stil des Tutorials mit seinen verschieden Trainingsaufgaben, die durch Durchfliegen des jeweiligen Ringes ausgelöst werden, wurde nahezu 1:1 übernommen.
Womit wir auch schon beim Kern von Lair wären, dem Fliegen. Für mich als alten Shoot'em Up Veteran mit viel SixAxis Erfahrung (Flow, Rub a Dub und Motorstorm) geriet der Einstieg nicht ganz so schwer, wie er vielen von euch vielleicht fallen wird. Um die Steuerung mit einen Wort zu beschreiben: Ambitioniert. Hier hat man es nicht mit einem netten Gimmick zu tun, hier "kämpft" man nicht gegen halbwegs friedliche Haie oder Einzeller, Factor 5 meint es verdammt ernst. Wie bei vielen SixAxis Spielen heißt aber auch hier die Devise: Je weniger hektisch ihr mit dem Controller herumwackelt, desto besser. Der Drache reagiert sehr direkt auf eure Bewegungen, meiner Meinung nach hat noch kein anderes PS3 Spiel zuvor die Bewegungen der Hände so akkurat umgesetzt wie Lair. Wichtig ist, sich wirklich darauf einzulassen und die Analog Sticks aus dem Gedächtnis zu streichen. Egal ob 180 Grad Wende (hierzu den Controller mit einem kleinen Ruck nach oben bewegen) oder kurzer Boost (Controller nach vorn stoßen), alles fühlt sich irgendwie echt an - ganz so, als ob man die Zügel des Drachens wirklich in den Händen hält. Daneben ist es möglich, in der Luft zu stehen (L2 + R2), in die s/w Ego Sicht zu wechseln (D-Pad nach unten), in der wichtige Objekte fablich markiert werden oder scharfe Kurven zu fliegen (L2 oder R2). Mit den Analog Sticks wird die Kamera bewegt, ein Druck auf den rechten Stick zeigt die Missionsziele.
Eure Feinde werden automatisch anvisiert, was das Schießen, ähhh, Feuerspucken sehr erleichtert. Ist ein Feind anvisiert, wird er weiß markiert. Drückt man nun den L1 oder R1 Knopf wird dieser fest "eingeloggt" und ist leichte Beute. Bei größeren Brocken bietet es sich zusätzlich an, in den Nahkampf zu wechseln. Dazu muss ein Gegner fest eingeloggt sein. Je nachdem, welcher Knopf gedrückt wird (Dreieck oder Kreis) wird entweder eine Ramm, Beat'em Up oder Finishing Sequenz gestartet. Diese gehen gut von der Hand und sind durchweg spaßig.
Mit der Steuerung hatte ich bis jetzt keine Schwierigkeiten und auch das vielgescholtene Auto Aiming leistet gute Dienste. Die legendäre Brücken Mission hat mir NULL Schwierigkeiten bereitet. Was bei den Amerikanern da schief gelaufen ist, weiß ich nicht, aber Online beweisen sie ja oft genug, dass sie beim Zocken nicht viel auf der Pfanne haben
Das Tutorial ist ein Muss, danach ist man allerdings auch bestens gerüstet. Ob sich die Steuerung mit dem Firmware Update ändert, konnte ich noch nicht prüfen.
Technisch gibt es ebenfalls nichts zu schwerwiegendes zu bemängeln, Lair ist ein sehr schönes und eindrucksvolles Gesamtkunstwerk. Hier und da ploppt eine Textur ins Bild, die Framerate ist bis auf ein paar Ausnahmen sattelfest. Der Sound ist gigantisch, die Inszenierung toll.
Der Grund, warum Lair für mich kein absoluter Überflieger geworden ist, liegt vorallem daran, dass ich beinahe alle Factor 5 Star Wars Games in und auswendig kenne und viele Ideen recycelt wurden. AT-ATs wurden durch große Vierbeiner ersetzt und genau wie ihr Vorbild werden auch sie mit einem Seil (Kette) zu Fall gebracht. Zwar nicht so aufwändig wie bei Star Wars, aber ihr wisst was ich meine. Auch die Missionsziele kommen sehr altbacken daher, eskortiere hier und zerstöre da. Die Story ist dabei Mittel zum Zweck. Zudem könnten die Schwachstellen von Bossgegnern besser gekennzeichnet werden, oft weiß man einfach nicht was genau zu tun ist oder verpasst die kurze Einblendung auf dem Bildschirm und verliert so schnell ein Leben. Genretypisch läuft jede Mission beim zweiten Anlauf jedoch schon viel besser. Bis jetzt habe ich erst eine Mission ohne Medaillengewinn abgeschlossen, der Schwierigkeitsgrad ist fordernd.
Trotzdem hat Lair natürlich keine 40% Wertungen verdient, ganz im Gegenteil. Wer einen technisch eindrucksvolles und spielerisch straightes Shoot'em Up erwartet, sprich einen typischen Factor 5 Titel, wird nicht enttäuscht. Auf meiner Skala 7,5 von 10 Punkten.
Also, gebt Lair eine Chance!