PLAYSTATION 3: Sonys Verlustmaschine?
Die für den Herbst angekündigte Playstation 3 soll bei den Konsolen neue Maßstäbe setzen. Leistung aber kostet Geld, und das nicht zu knapp: Rund 100 Dollar, errechneten die Experten von Merrill Lynch, müsse Sony bei jedem Verkauf drauflegen.
Neu wäre das kaum: Auch Microsoft verkaufte die Xbox vom ersten Tag an haarscharf an der Grenze der Produktionskosten. Die fallen - bedingt durch das Vorinvestment der Entwicklung - zunächst hoch aus, sinken dann im Verlauf der Zeit mit steigenden Verkaufszahlen, weil einerseits die Komponenten in Masse billiger werden, andererseits die Entwicklungskosten amortisiert sind. So kann Sony seine PS2 heute gewinnbringend zu einem Preis anbieten, der nur knapp die Hälfte des ursprünglichen Verkaufspreises ausmacht.
Doch bis die PS3 so weit ist, müsste sie erst einmal in satt zweistelliger Millionenhöhe unters Spielervolk gebracht werden. Bis dahin, errechneten die Marktbeobachter von Merrill Lynch Japan, werde Sony wohl bei jedem Verkauf satte 100 Dollar drauflegen müssen - ausgehend von der spekulativen Erwartung, dass die PS3 für rund 400 Dollar verkauft werde. Die Produktionskosten schätzt Merrill Lynch aufgrund hochwertiger Komponenten wie des Cell-Chips auf eine Höhe von 494 Dollar.
Für Sony wäre das ein saurer Apfel, denn in den letzten Jahren hat sich die Spiele-Sparte zur sprudelnden Geldquelle für den ansonsten zeitweilig arg gebeutelten Konzern erwiesen. Trotzdem wäre selbst der Hardware-Verkauf ohne jede Gewinnmarge sinnvoll: Die eigentlichen Umsätze genieren die Firmen mit der Software, nicht mit den Apparaten. Dazu kommt, dass Sony mit der PS3 sehr gezielt auch den Markt der Online-Spiele angehen will: Der Grid-Computing-fähige Cell-Chip ist bestens für Multiplayer-Onlinespiele geeignet.
Spiele und Online-Abos aber verkaufen sich nur dann gut, wenn man - wie Sony mit der PS2 - die Marktführerschaft innehat - und die werden die Japaner verteidigen wollen, auch wenn es viel kostet.
Ken Kutaragi, Chef von Sony Computer Entertainment, bürstet solche Preisdiskussionen beiläufig ab: "Es kommt nur darauf an, ob man ein Produkt hat, dass die Leute wirklich wollen. Idealerweise wird unser Kunde über die PS3 denken, 'OK, ich arbeite ein paar Stunden mehr und kaufe sie'. Wir wünschen uns, dass die Konsumenten das Gefühl haben, dass sie unser Produkt haben wollen. Egal, was es kostet."
Quelle: www.spiegel.de
Die für den Herbst angekündigte Playstation 3 soll bei den Konsolen neue Maßstäbe setzen. Leistung aber kostet Geld, und das nicht zu knapp: Rund 100 Dollar, errechneten die Experten von Merrill Lynch, müsse Sony bei jedem Verkauf drauflegen.
Neu wäre das kaum: Auch Microsoft verkaufte die Xbox vom ersten Tag an haarscharf an der Grenze der Produktionskosten. Die fallen - bedingt durch das Vorinvestment der Entwicklung - zunächst hoch aus, sinken dann im Verlauf der Zeit mit steigenden Verkaufszahlen, weil einerseits die Komponenten in Masse billiger werden, andererseits die Entwicklungskosten amortisiert sind. So kann Sony seine PS2 heute gewinnbringend zu einem Preis anbieten, der nur knapp die Hälfte des ursprünglichen Verkaufspreises ausmacht.
Doch bis die PS3 so weit ist, müsste sie erst einmal in satt zweistelliger Millionenhöhe unters Spielervolk gebracht werden. Bis dahin, errechneten die Marktbeobachter von Merrill Lynch Japan, werde Sony wohl bei jedem Verkauf satte 100 Dollar drauflegen müssen - ausgehend von der spekulativen Erwartung, dass die PS3 für rund 400 Dollar verkauft werde. Die Produktionskosten schätzt Merrill Lynch aufgrund hochwertiger Komponenten wie des Cell-Chips auf eine Höhe von 494 Dollar.
Für Sony wäre das ein saurer Apfel, denn in den letzten Jahren hat sich die Spiele-Sparte zur sprudelnden Geldquelle für den ansonsten zeitweilig arg gebeutelten Konzern erwiesen. Trotzdem wäre selbst der Hardware-Verkauf ohne jede Gewinnmarge sinnvoll: Die eigentlichen Umsätze genieren die Firmen mit der Software, nicht mit den Apparaten. Dazu kommt, dass Sony mit der PS3 sehr gezielt auch den Markt der Online-Spiele angehen will: Der Grid-Computing-fähige Cell-Chip ist bestens für Multiplayer-Onlinespiele geeignet.
Spiele und Online-Abos aber verkaufen sich nur dann gut, wenn man - wie Sony mit der PS2 - die Marktführerschaft innehat - und die werden die Japaner verteidigen wollen, auch wenn es viel kostet.
Ken Kutaragi, Chef von Sony Computer Entertainment, bürstet solche Preisdiskussionen beiläufig ab: "Es kommt nur darauf an, ob man ein Produkt hat, dass die Leute wirklich wollen. Idealerweise wird unser Kunde über die PS3 denken, 'OK, ich arbeite ein paar Stunden mehr und kaufe sie'. Wir wünschen uns, dass die Konsumenten das Gefühl haben, dass sie unser Produkt haben wollen. Egal, was es kostet."
Quelle: www.spiegel.de