Der charmanteste Taschendieb der Welt kehrt zurück und beehrt uns auf der Playstation 3 mit einem völlig neuen Abenteuer. Da der Vater von Sly mit Kleinigkeiten wie Infamous etwas ausgelastet ist, durfte Sanzaru Games an der Neuauflage der Trilogie schonmal üben und nun tatsächlich einen offiziellen Nachfolger auf die Beine stellen. Als selbstbekennende Fans des Langfingers möchten die Entwickler aber keinesfalls den Charme schmälern und vor allem das ursprüngliche Gefühl in die neue HD-Welt übertragen.
Die Zeit spielt im nunmehr vierten Abenteuer eine tragende Rolle, dank einer Zeitmaschine. Für die Entwickler war dies vor allem eine Entscheidung für mehr Abwechslung, da man so wesentlich mehr Gebiete und völlig unterschiedliche Szenarien kreieren konnte. Optisch erinnert der neue Streich frappierend an seine Vorgänger – was sicherlich nicht negativ zu werten ist. Die Hardwarepower liefert aber viele Möglichkeiten, die bis dato unerreicht waren. Vor allem in den Details zeigt sich der technische Fortschritt. Mehr Objekte, geschmeidigere Animationen und deutlich schärfere Grafiken!
Der symathische Protagonist ist aber, dafür muss man etwas genauer die Demo betrachten, durchaus gealtert und strahlt auch eine gewisse Reife aus. Die flotten Sprüche hat er aber weiterhin drauf, was vor allem im Dialog mit einem frechen Tiger auffällig wird. Der Endgegner ist pompös inszeniert und sorgt mit zahlreichen Phasen und viel Knobelkost für reichlich Spielspaß. Die auf der Gamescom gezeigte Demo ist aber nicht neu, denn das Material wurde schon für die E3 vorgeführt. Dennoch konnte uns der Entwickler so einige witzige Ideen präsentieren. Ähnlich des dritten Teils gibt es zum Beispiel Sammelobjekte. Kostüme kann sich Sly ebenfalls aneignen und so zum Beispiel unbemerkt an Wachen vorbei schleichen. Mit einer speziellen Kluft kann sogar der Zeitfluss verlangsamt werden, was nicht nur schnell zufallende Türen aufhält, sondern auch Sprungpassagen vereinfacht.
Insgesamt merkt man der Demo an, dass der Entwickler ein wahrer Fan von Sly und seiner Rasselbande ist. Als der Sound ausfiel, sorgten die beiden Präsentatoren sogar für Synchronsprecher und brachten das Publikum damit ordentlich zum lachen. Storytechnisch spielt der Titel nach dem dritten Ableger und spricht vor allem ein jüngeres, durch den Schwierigkeitsgrad aber auch anspruchsvolles Publikum an. Die Grafik wird wie damals in Cel-Shading gehalten und versprüht einen eigenen Charme. Auch die Sounds kommen bekannt vor und lassen einen in nostalgischen Tagträumen wandeln.
Thieves In Time wird darüber hinaus auch 3D unterstützen, ist aber wie gewohnt nur für einen Spieler ausgelegt. Das gezeigte Material war aber nicht nur veraltet, die Demo ist auch noch recht knapp bemessen und zeigt nur einen kurzen Einblick in das, was uns dann kommendes Jahr erwartet. Erscheinen soll Sly leider erst Mitte 2012!