Okay. Dann vergiss meinen Beitrag.
Doch, gibt es. Auf PlayStation 3 und Xbox 360 sind Budgets von 20.000.000 Dollar die Regel, nicht die Ausnahme. Mit einem Spiel was sich 1.000.000 mal verkauft hat man im Normalfall ein Budget von 16.000.000 Dollar eingespielt [Red Steel auf Wii kostete schon 10.000.000]. Nimm Lost Planet, das hat ganze 40.000.000 Dollar gekostet, davon war die Hälfte nur fürs Marketing. Hier liegt ein ganz großes Problem vor, nämlich die immer weiter steigende Erwartungshaltung der Kunden. Wenn ein Spiel schlecht aussieht, was für Chancen hat es dann noch gute Werbung zu bekommen?
Gesteigert werden diese Erwartungen noch durch die 1st-Party-Spiele die durch andere Finanzierung [s.u.] keine Probleme verursachen.
Ich hab auch nicht geschrieben, dass es keine Spiele mit höherem Budget gibt
Im Durchschnitt kostet heute ein AAA Spiel knapp 20 Mio. Dollar. Das geht natürlich auch billiger, wie z.B. bei GeoW 1, das hat an die 10 Mio. gekostet, weil die Engine ja schon fertig war und man da kaum Etwas ändern musste. Dann gibt es natürlich auch andere Extreme, wie FF, da hat die Entwicklung vom 10. Teil afaik um die 80 Mio. gekostet. Das sind aber auch meistens Spiele, die von sich aus schon eine große Fanbase haben und man relativ sicher von Verkaufszahlen in der Größe von 2-3 Mio sicher rechnen kann.
MGS4 musste sich z.B. auch knapp eine Million mal verkaufen, um die Entwicklungskosten einzuspielen, wobei der Break Even Point bei den Meisten guten Spielen eher so im 500.000er Bereich liegt. Wenn wir von neuen Franchises sprechen und nicht wieder von den Superlativen wie MGS, Halo, GT und Co. denn da sind die Budges natürlich größer.
Das ist ein Trugschluss. Viele Firmen hoffen mit günstigen Nachfolgern oder SpinOffs die nötigen Kosten wieder einzuspielen [Anm.: das bezieht sich auf größere Projekte größerer Studios], so z.B. EA bei Mirror`s Edge und Dead Space oder auch Square Enix mit Final Fantasy XIII [hier kommt noch stark Merchandising dazu]. Bei Konsolenherstellern ist es oftmals noch uninteressanter ob ein Spiel Gewinn erwirtschaftet oder nicht, dort läuft die Finanzierung ja nicht nur durch die Spieleverkäufe sondern auch durch Lizengebühren und [sofern gut kalkuliert] durch Konsolenverkäufe. Natürlich freut sich jeder der drei Konsolenhersteller wenn sich ein Spiel durch die VKZ rentiert, aber einige Projekte [so denke ich bspw. bei Sony Killzone 2, bei Nintendo Fatal Frame IV] dienen eher dazu das Prestige und das LineUp der Konsole zu erhöhen/zu erweitern damit mehr Leute die Konsole kaufen und wurden von Beginn an entwickelt ohne Erwartungen daran zu haben das sie die Kosten wieder einspielen. Deswegen entwickeln alle Konsolenhersteller ja auch diverse
"Freakspiele" die nur ein kleines Klientel ansprechen. Seit Sega aus dem Konsolengeschäft ist gibt es von denen ja bspw. kaum noch so etwas.
Ich glaube kaum, dass viele Firmen ernsthaft kalkulieren, die Kosten durch einen günstigen Nachfolgen wieder einzuspielen oder Merchandise. Denn dafür müsste sich das Spiel in beiden Fällen erstmal etablieren, um überhaupt genügend VKZ beim Nachfolger zu schaffen oder Merchandise im großen Maßstab zu verkaufen, damit es überhaupt finanziell relevant wird. Ein Nachfolger zu einem durchschnittlichem Spiel mit noch kleinerem Budget wird in den Meisten fällen leider auch nicht viel reißen können.
Das sind fast schon zwei unterschiedliche Welten, wenn man die großen Topseller wie FF, COD und Halo mit anderen Spielen vergleicht, einfach weil man dadurch so eine große Masse anspricht, dass sich auch Wege für neue Einnahmequellen wie Merchandise und Co. eröffnen. Damit kann man bei einem neuen Produkt nicht ernsthaft kalkulieren.
Dead Space und Mirror's Edge sind glaube ich auch noch mal etwas Anderes und viel mehr Folge dessen, dass der EA-Chef versucht, sich des schlechten Rufes, den sich EA in jahrelanger, mühseliger Arbeit verdient hat, wieder zu entledigen und dem Cliche entgegen zu wirken, dass EA nur fortsetzungen entwickelt. Und die Konzepte der beiden Spiele sind dafür hervorragend geeignet gewesen, weil sie relativ neue Wege beschreiten und recht innovativ sind. Die weiterentwicklung der Idee sieht man z.B. auch am neuen NfS. So soll NfS afaik jetzt auch einen zweijährigen Entwicklungszyklus bekommen, um gegen die miserable Qualität der letzten Teile vorzugehen und das Spiel wieder auf den rechten Pfad bringen.
Schade nur, dass die Anstrengungen bei EA bis jetzt leider noch nicht so viele Früchte aus finanzieller sicht getragen haben, denn paradoxerweise war EA früher finanziell erfolgreicher als jetzt, wo sie sich wirklich bemühen, neue Spiele herauszubirngen und den alten, ausgelutschten Franchises neues Leben einzuhauchen....
Bei den First Partys ist natürlich nicht immer unbedingt das Finanzielle im Vordergrund, denn manche Spiele werden einfach entwickelt, um bestimmte Nischenmärkte anzusprechen und das Spieleportfolio zu erweitern aber es ist bei Sony nun auch nicht so, dass LBP, Resistance 2 und warscheinlich sogar Killzone 2 nicht finanziell erfolgreich waren. Es waren alles keine Verkaufsblockbuster wie MGS, GT, Halo, etc. aber sie waren alle finanziell mehr als erfolgreich.
Das Einzige Spiel was ziemlich untergegangen ist, dürfte wohl Motorstorm:PR sein, da ist nicht mehr viel vom Launcherfolg des Vorgängers übrig geblieben...