Dune 2 - 8/10
Dune 2 ist bildgewaltig, Dune 2 ist für das Kino gemacht, Dune 2 wirkt nach.
Villeneuve setzt seine sehr buchnahe Vision konsequent fort. Er bleibt auch in der Fortsetzung nahe am Original und versteht es gekonnt die Ambivalenz von Pauls Aufstieg in Szene zu setzen. Der Film ist immer dann am besten wenn er genau das zum Thema macht. Dazu dröhnt und wummert der Score von Hans Zimmer. Gegen Ende gibt es noch mehr Action, noch größere Bilder.
All das macht Dune 2 zu einem fantastischen Kinoerlebnis. Aber die Herangehensweise hat auch so seine Schwierigkeiten. Die ersten 30-40 Minuten passiert derart viel mit den Charakteren, dass die Entwicklungen beinahe unglaubwürdig wirken. Ja, das ist nahe am Buch, wird aber auf der Leinwand zum Problem. Denn es geht nicht nur allein um Paul, sondern auch um die zahlreichen Nebenfiguren, die viele Wandlungen durchlaufen, und unbedingt ihren Platz vor dem gewaltigen Finale einnehmen müssen, dass es zum Teil gehetzt und gedrungen wirkt.
Es klingt absurd bei einem 166 Minuten-Film, aber Dune 2 hätte locker eine halbe Stunde länger laufen können. Außerdem würde ich den Film gern nochmal in der OV sehen, denn zumindest Javier Bardems Figur Stilgar macht hier und da einen unfreiwillig komischen Eindruck, dass es mich regelrecht rausgerissen hat.
Bitte nicht falsch verstehen. Das ist alles Jammern auf hohem Niveau. Nichtsdestotrotz haben mich die ersten 30-40 Minuten nicht so gepackt, und das macht es schwer für den Rest des Films mitzufiebern, weil hier die Grundlagen gelegt werden. Ich hoffe dennoch, dass er seine Zuschauer finden wird, dafür ist die Welt zu faszinierend und Villeneuves Herangehensweise verdient den entsprechenden Erfolg, auf dass wir "Dune 3 Messiah", noch zu sehen kriegen.