Wobei ich persönlich die überkritischen Bewertungen bevorzuge. Es gibt in den Medien eine regelrechte Hyperinfaltion was Wertungen angeht.
Früher gabs einmal im Jahr einen 90% Titel, absolute Ausnahmespiele eben. 80% waren sehr sehr gute Spiele, 70% waren wirklich gut, mit 60%ern konnten Genrefans ebenfalls eine Menge Spaß haben. Mittlerweile hat sich das Ganze um über geschätzte 15% nach oben verschoben. 80%ern haftet der Makel der fehlenden Perfektion an, das typische "overhyped" Game. Einen 70% Titel guckt heut keiner mehr mit dem Hintern an, 60% repräsentieren die dunklen Tiefen des Videospielkosmos. Das ist die heutige Bewertungsskala der meisten Redaktionen.
Wirklich traurig, diese Entwicklung und meiner Meinung nach auch nicht mit der gestiegenen Produktqualität der Industrie im Allgemeinen zu rechtfertigen. Daran ließe sich die Bewertungsskala durchaus anpassen, nicht jedes Spiel ist ein Klassiker wie seinerzeit Zelda auf dem N64 oder FF7 auf der PSX. Dazu gehört aber etwas Mut, den sich heutzutage kaum eine Redaktion mehr leisten kann.