Die Zukunft der Videospielindustrie und ihre Kunden

crack-king

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Also ich kann sagen, selbst die Gamescom Präsentationen waren echt cool wenn man im Saal saß und es dann eine überraschende Ankündigung gab oder so. Anschließend dann immer die After Show Party mit lecker Essen und man konnte die Games anzocken und mit Devs reden. Das war schon wirklich toll und ich kann mich noch an die ein oder andere lustige Szene erinnern von diesen Parties.

Aber das waren halt auch andere Zeiten. Man brauchte die Journalisten damit sie Berichte schreiben und Hype generieren. Sowas wie Streaming war unbekannt bzw. hatte nicht jeder Zuhause ne 100 Mbit Leitung liegen. Damals gab es noch Liveticker von solchen Veranstaltungen, heute gibt es 5000 verschiedene Streams von einem Event. Die Leute können sich selbst hypen mit den Trailern und große Publisher sind auf das Feedback von Spielern oder so nicht angewiesen. Die haben sowieso zig Playtester und als ob EA das juckt was irgendjemand über FIFA sagt. Das Spiel kommt raus, wie es rauskommt und macht trotzdem Milliarden.

Einzig Indies werden das wohl vermissen, weil viele Indies eben nicht die Möglichkeit haben hunderte Leute ein Spiel ausprobieren zu lassen. Aber auf der Messe schon und da kann es hilfreiches Feedback geben.
 
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PSN-Name: wesker85
Spielt gerade: The Last of Us
Schade um die E3 war aber abzusehen. Es ist ja generell bedauerlich das die Spielemessen nicht mehr das sin was sie mal waren. Gamescom und TGS und ja auch nicht mehr das was sie mal waren. Ich vermisse die Zeiten wo diese Messen ein fester Indikator waren wann man mit Gaming News und neuen Ankündigungen zu rechnen hat. Dafür sind die Messen jetzt auch nicht mehr da. Auf Messen wird immer nur bekanntes Zeug gezeigt. Für die Hersteller sind Internet Events natürlich ein großer Segen, besonders finanziell betrachtet aber für uns Gamer geht irgendwie die Magie verloren. Es wird immer schwerer sich auf wirklich noch etwas zu freuen da man nie weiß wann es wieder News geben wird. Vielleicht in 14 Tagen oder vielleicht erst 365 Tagen oder vielleicht erst in 5 Jahren:D? Das mit den 5 Jahren ist natürlich übertrieben aber trotzdem irgendwie realistisch wenn man bedenkt wie lange es dauert Spiele zu machen.

Das ganze Geschrei nach einem Sony Showcase fast auf täglicher Basis auf den Gaming Social Media Seiten ist auch irgendwie befremdlich. Da rechnen manche Clowns fast jeden Monat mit einem Showcase der natürlich nicht kommt.

Da vermisst man schon fast die einfachen Zeiten mit einem fixen Messeplan wo die Industrie gezwungen war zu liefern. Es gab etwas worauf man sich freuen könnte.

War für die Industrie natürlich nervig weil sie unter Zeitdruck was liefern müssten. Aus deren Sicht ist es mehr als verständlich das es denen lieber ist mal alle Jahre einen Tweet oder Youtube Video rauszuhauen um auf ein Spiel aufmerksam zu machen.
 

Der_Hutmacher

down the rabbit hole
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PSN-Name: Der_Hutmacher
Man muss auch bedenken, dass die E3 in erster Linie eine Presseveranstaltung war und weniger eine Convention, die auch für die Öffentlichkeit zugänglich war (im Gegensatz zu einer Pax East oder Gamescom), die erst viel später für die Öffentlichkeit geöffnet wurde. Jetzt wo die Primäre Säule wegbricht, ist nun da nun nicht mehr viel übrig.
 
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PSN-Name: wesker85
Spielt gerade: The Last of Us
Ich war ja immer am ursprünglichen Konzept der E3 als Handelsmesse interessiert. Es war quasi die zentrale Schnittstelle der Industrie wo sich alle wichtigen Leute getroffen haben und man fix damit rechnen konnte das es Neuigkeiten gibt. Den Wandel der E3 zur Convention habe ich immer schon skeptisch gesehen. Fand diesen Zirkus Charakter als nicht Amerikaner einfach nur komisch. Fand die E3 nur wegen den Industrie News immer sehr spannend.
 
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PSN-Name: Sanguinis83
Spielt gerade: Helldivers 2
Für mich stellt sich da die Frage, ob mit InApp/Ingame-Käufen auch "normale" DLCs abgedeckt sind, denn die kann ich nirgends finden. Spiele-Einzelkäufe sind es nicht. Wenn die auch unter Ingame fallen, dann ist die Statistik nicht ganz so verwunderlich, wie sie auf den ersten Blick erscheint.
 
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PSN-Name: maxmontezuma
Spielt gerade: Hogwarts Legacy
Vorallem ist da Mobile drin, und ich lehne mich vielleicht weit aus dem Fenster, aber wenn ich sehe was teilweise meine Eltern und allgemein Familie für ein paar blöde Kristalle in ihren Free 2 Play Titeln ausgeben... Und das sind Normalos die wenig mit Spielen zu tun haben.
 

Ikarus87

Well-known member
Spielt gerade: an sich selber rum
Ich kenne auch einige Kandidaten, die sich jeden sch.... dazu kaufen. 1000 Euro in hearthstone usw.
Habe auch schon ab und an mir was "gegönnt" wenn ich ein Spiel mag unterstützte ich auch gern.
Man muss ja auch bedenken wenn ein Spiel über Jahre hinweg Updates bekommt muss ja auch irgendwo die Kohle herkommen.
Was ich allerdings nicht mag si d solche loot Boxen da weiß man ja schließlich nie was man bekommt.
 
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PSN-Name: AngelVsMadman
@Sanguinis
DLC ist DLC würde ich sagen. Das sind Micro-Payments als auch Erweiterungen. Da wird nicht differenziert. Würde trotzdem sagen, dass bei uns ähnlich wie im asiatischen Markt, die Käufe von 0,79€ Items höher sind als die von 19,99€ Erweiterungen.

Das aktuelle Modell hat MEINER Meinung nach (und ich bin kein Industrie-Insider, PR-Mensch oder gar Entwickler) einige Probleme:
  • aktuell verlässt man sich SEHR auf problematische Systeme wie Lootboxen: wenn die wirklich als Glücksspiel eingestuft werden, bricht ein nicht unerheblicher Einnahmequelle weg. Ist für FIFA kein Ding (auch wenn in so einem Fall die Quartalszahlen von EA deutlich einbrechen werden), aber ein F2P-Unternehmen wie Wargaming könnte da DEUTLICHE troubles haben
  • andere Finanzierungsmodelle geraten immer mehr ins Abseits: klar immer wieder mal sind Modelle überholt, siehe Kickstarter das gerade als Indiefinanzierung an Bedeutung verloren hat, aber gerade im F2P Merhspieler-Bereich hat man sich da aus meiner Sicht in eine Ecke gestellt, aus der es verdammt schwer ist, die Kunden auch wieder raus zu holen; oder glaubt ihr Titel wie World of Tanks würden noch groß als 20€ oder gar 60€ Titel laufen?
  • Plattformbetreiber setzen hier viel zu stark auf diese Einnahmen: geht soweit, dass Sony zB im Vergleich zu den Einnahmen durch ihre klassischen Singleplayer-70/80€ Spiele hier viel mehr Kohle verdienen. Blöd gesagt, aber bekommen wir solche Titel auch, wenn zB die 30% Abgabe an die Plattformbetreiber mal wegbrechen sollte?
 
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PSN-Name: Sanguinis83
Spielt gerade: Helldivers 2
die Käufe von 0,79€ Items höher sind als die von 19,99€ Erweiterungen
Das mag stimmen, die Frage ist nur, inwieweit die richtigen Eerweiterungen die Statistik verzerren. Wenn man z.B. beide trennen würde und dann machen die Kleinkram MTX nur noch 20 statt 45€ aus und 25€ entfallen auf Erweiterungen, verliert die Statistik natürlich an Eindruck, weshalb es wohl auch nicht gemacht wurde...

Kenne mich mit den ganzen World of irgendwas Titeln, Warthunder und Co. nicht so aus, aber werden dort nicht konkrete Dinge verkauft? Problematisch sind doch nur Artikel, bei denen man nicht transparent nachvollziehen kann, was drin ist. Also sollte World of Tanks auch weiterhin seine diamantbesetzten Ultra Fast HD Premium Tiger Panzer für 99,99€ verkaufen dürfen, weil man genau weiß und sieht, was man bekommt.

andere Finanzierungsmodelle geraten immer mehr ins Abseits:
Ich persönlich frage mich, wieso man nicht back to the roots geht und wieder das frühere Expansion Modell aufnimmt. Hauptspiel, dann einige Zeit später eine richtige Expansion mit ordentlich Content. Witcher 3 hat gezeigt, dass das sehr gut funktionieren kann. Das funktioniert natürlich nicht bei jedem Spiel und genau da wird wohl auch das Problem für die Publisher liegen.
 
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PSN-Name: AngelVsMadman
Kenne mich mit den ganzen World of irgendwas Titeln, Warthunder und Co. nicht so aus, aber werden dort nicht konkrete Dinge verkauft? Problematisch sind doch nur Artikel, bei denen man nicht transparent nachvollziehen kann, was drin ist. Also sollte World of Tanks auch weiterhin seine diamantbesetzten Ultra Fast HD Premium Tiger Panzer für 99,99€ verkaufen dürfen, weil man genau weiß und sieht, was man bekommt..
Nö. Oder jön. Sie verkaufen direkte Items in KEINEM Spiel. Sie verlangen dafür spezielle Ingame-Währung. Und die musst du dir wiederum mit Echtgeld kaufen oder teils SUPER heftigem Grind erarbeiten.

Sind aber meist auch zu erspielen. Geht eher darum, dass es so mit viel Grind und wirklich regelmäßigem Spielen verbunden ist. Leute wie ich sagen dann meist irgendwann mal "haha ich müsste da 120h oder 50€ rein stecken. Nope aber sorry, der Tiger Mk1 ist mir dann auch nicht so wichtig"

Ich persönlich frage mich, wieso man nicht back to the roots geht und wieder das frühere Expansion Modell aufnimmt. Hauptspiel, dann einige Zeit später eine richtige Expansion mit ordentlich Content. Witcher 3 hat gezeigt, dass das sehr gut funktionieren kann. Das funktioniert natürlich nicht bei jedem Spiel und genau da wird wohl auch das Problem für die Publisher liegen.
Spoiler, aber das Modell war schon früher ein Problem.

Ich muss mir die Quellen raus suchen, aber die so tollen Erweiterungen gingen nur für spezielle Franchises bzw. Genres (Rollenspiele als klassisches Beispiel) und dort hast dann auch oft das Problem:
Von 100% der Käufer haben das Ding nur sagen wir 30% tatsächlich durch. Von diesen 30% ist dann wiederum nur ein Teil bereit kostenpflichtig eine Erweiterung zu kaufen. Sagen wir 50% von den 30%.

Jetzt ist die Frage, wieviel Aufwand du für so eine kleine Zielgruppe stecken kannst und willst. Gehst du davon aus, dass sich dank der Erweiterung die GotY-Editionen noch x Mio mal mehr verkauft, als wenn du das Spiel mit Rabatten in den Store stellst?
Kann bei einem Spiel das von der Presse SOOOO gelobt wird wie Witcher 3 funktionieren. Frag mal CD RED ob das dann nach dem Release der Erweiterung für Cyberpunk 2077 auch so toll gelaufen ist.

"Aber AvM. Warum haben wir dann in den 90ern soviele geile Erweiterungen für Klassiker wie Jedi Knight, TIE Fighter, Wing Commander usw. bekommen?"
Weils damals nur so ging. Die Erweiterung wurde vom Team das gerade fertig ist entwickelt, während das große kernteam am Nachfolger arbeitete. Der Publisher legte dann das Basisspiel mit der Erweiterung x-mal neu auf und hoffte genug Kohle zu sehen. Klappte bei manchen Titeln, bei einigen wenigen sogar SUPER, aber ich würde nicht drauf wetten, dass alle GUTEN Erweiterungen Erfolgsgeschichten waren.

Und dann kommen wir zu den Genres wo das weniger gut funktioniert bzw. eben damals schon Kosten-Dinger waren. zB für viele Shooter gabs MP-Karten statt richtige Erweiterungen. Weil das halt das Ding war, was das Budget her gab.
Für Fligh-Sims wo die Kernzielgruppe zB schon damals überschaubar war, gabs oft nur Missions-Sets die aus dem hauseigenen Editor gebastelt wurden. Quasi was ein Mod-Team auch schafft nur eine kleine Spur professioneller.
 
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PSN-Name: AngelVsMadman
Super super super Podcast von den Jungs zum Thema "was ist los bei Ubisoft".

Es brennt bei Ubisoft

Wem die Zeit fehlt, springt zumind. in den Mittelteil wo sie über die Projektherangehensweise von Ubisoft sprechen.
Da werden Titel wie The Division dem Firmenboss gezeigt und wenns der Dufte findet "greenlight" und wenn ihm das nach 2-3 Jahren immer noch gefällt, darf das Team das auch ruhig nochmal rebooten usw.

Angeblich (interne Quellen bei Ubi) sind da aktuell mehr als 30 nicht angekündigte Luftschlösser in Entwicklung, bei denen es Erfolgsgeschichten wie R6 Siege geben kann, aber auch Rohrkrepierer wie The Division 2.
Angeblich wird zur Zeit auch BG&E2 zu einem Projekt aufgeblasen, das sogar Star Citizen in den Schatten stellt und wo viele am Projekt beteiligten sagen "das wird nix".

So arbeitet Ubi seit Jahren, einerseits weil der Eve keine Yves keine Kostenrechnung kann, andererseits weil es Erfolgsgeschichten wie R6Siege gibt.
Das Problem ist nur, dass sie
- selbst für Industriestandard wenig zahlen - wenn sie jetzt alle Problemkinder raus schmeiße kriegen sie kaum was nach
- die Arbeitsbedingungen immer noch beschissen sind, erst recht für Frauen
- ihnen TROTZDEM bis dato Titel wie Just Dance oder AC den Arsch gerettet haben.

Letzteres funkt aktuell nicht und wenn dann alle anderen Projekte gerade den Bach runter gehen, oder halt noch immer ewig in der Designhölle schmoren in der Hoffnung als Schmetterling da raus zu kommen, hat der Laden ein finanzielles Problem.
 

crysmopompas

I am a bot ¯\_(ツ)_/¯
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Spielt gerade: GT7 | 60fps FTW
Update vom 4. April 2023: Nach GamesWirtschaft-Informationen hat der beklagte PlayStation-Store-Betreiber Sony Interactive die Fristen verstreichen lassen und keine Berufung eingelegt – das Urteil eines Kärtner Gerichts vom 26. Februar ist damit rechtskräftig.


Es handelt sich um die erste richterliche Feststellung im deutschsprachigen Raum, dass Lootboxen – in diesem Fall FIFA-Packs – als Glücksspiel einzustufen sind.
 
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